1.705m | Hochschwab, Steiermark
Das erste Kennenlernen mit dem „Schwobn“
Das Hochschwabmassiv bietet dem Naturliebhaber eine Vielzahl an wunderschönen Wanderungen: darunter der Aufstieg zum Hochschwabgipfel, den Zinken, oder zur Hohen Weichsel, um nur einige zu nennen. Eine echte Traumtour ist die Rundwanderung über den Buchbergkogel, hoch über der Häuslalm. Eine weitestgehend unschwierige aber landschaftlich sehr reizvolle Tour inmitten der grandiosen Bergwelt dieses Gebirgszugs.
Mit dem Hochschwab kamen wir bis dato nicht wirklich in Verbindung – lediglich Ausläufergipfel wie den Hochturm, den Polster oder den Thalerkogel konnte ich bereits in mein Tourenbuch eintragen. Ebenfalls noch in bester Erinnerung ist Jacky’s Geburtstagstour auf den Kamplspitz, hoch über dem Grünen See. Als Steirer reizt mich diese gewaltige Naturlandschaft natürlich sehr, somit war klar, dass wir heuer noch ein erstes Kennenlernen mit dem, ich bezeichne es jetzt mal so, Hauptmassiv abhalten werden. Der „Bodenbauer“ ist Ausgangspunkt für unsere Wanderung über den Buchbergkogel – von hier führt der Weg übers G’hackte auf den 2.277 Meter hohen Gipfel des Hochschwabs – dieser wird uns vermutlich nächstes Jahr zu Gesicht bekommen.
Nach einer gut einstündigen Anreise über Kapfenberg und Thörl parken wir gegen 10 Uhr unser Auto am großzügigen Parkplatz des Bodenbauer. Kurz vor dem Gasthaus führt eine Forststraße linkerhand in westlicher Richtung taleinwärts. Jacky, Anna, Donna und ich folgen dieser für eine halbe Stunde, ehe wir die Straße verlassen. Über einen erkennbaren Steig gelangen wir zur Heinzleralm, wo wir wieder auf die Forststraße treffen. Bei einer Kreuzung halten wir uns rechts, links würde der Weg über den Sperberkogel auf die Messnerin führen. Vorbei an der Joseralm, treffen wir nach zirka einer Stunde Gehzeit beim Josersee, einem idyllisch gelegenen Naturjuwel, ein und genehmigen uns am sonnigen Seeufer eine kurze Rast. Von hier führen zwei Wege weiter nach oben – einer startet direkt hinter dem Bankerl in den Wald, der andere liegt etwas weiter westlich.
Wir nehmen den Jagasteig direkt hinter unserem Rastplatz und folgen den weitestgehend gut ersichtlichen Steigspuren – das Gelände ist aber bis zum Gipfel unmarkiert, nur sporadisch helfen kleine Steinmänner weiter. Immer steiler und felsiger werdend schlängelt sich der „Schafmauersteig“ Höhenmeter für Höhenmeter neben der felsigen Schafmauer empor – ausgesetzt ist das Terrain nie, etwas Trittsicherheit ist an manchen Stellen aber mit Sicherheit ratsam – vor allem wenn man auch wieder über diesen Weg absteigen will. Wir sind nun auf einer Höhe von knapp 1.500 Meter und halten uns bei einer Weggabelung rechts und nehmen die letzten 200 Höhenmeter bis zum Gipfel in Angriff. Schritt für Schritt öffnet sich das Gelände und immer mehr Vertreter der steirischen Bergwelt lassen sich in der Ferne ausmachen. Kurz vor dem Gipfel des Buchbergkogel treffen wir auf den Weg, der von der Häuslalm auf den Aussichtsberg führt und genießen einen ersten Blick auf den Zinken und einige andere Gipfel des Hochschwabmassivs – wenig später erreichen wir das kleine Holzkreuz auf dem aussichtsreichen Buchbergkogel.
Nur sehr wenige Wanderer fanden an diesem Freitag den Weg auf den 1.705 Meter hohen Berg, somit genießen wir in aller Seelenruhe eine ausgedehnte Pause. Das Panorama reicht von der Kaltmauer, dem Hochtor und dem Doppelgipfel des Lugauer im Westen, über die nahegelegene Trenchtling-Gruppe bis zur Messnerin – einfach traumhaft. Nach einer Stunde machen wir uns auf den Weg zur Häuslalm, die wir nach einer guten halben Stunde erreichen. Die 180 Höhenmeter Abstieg gestalten sich stellenweise recht steil und der gefrorene Boden lässt uns vorsichtig absteigen. Nach einer Kaspressknödelsuppe und einem „Elektrolyt-Haushalt auffüllendem“ Getränk steht für uns noch der weitere Abstieg zum Bodenbauer auf dem Programm. Kurz überlegen wir noch einen Abstecher zum Sackwiesensee zu machen, entscheiden uns aber aufgrund der Uhrzeit dann doch für den Weg zurück zum Parkplatz. Dieser führt stetig markiert in östlicher Richtung. Wir treffen nach einer halben Stunde auf die Forststraße und beschließen, den restlichen Weg auf dieser abzusteigen. Aufgrund der etwas feuchten Verhältnisse und dem Laub, welches die rutschigen Steine verdeckt, erscheint uns das als entspanntere Abstiegsvariante. 1,5 Stunden sind es laut Markierung von der Häuslalm zu Bodenbauer und genau so lange sind wir auch unterwegs, als wir wieder beim nun verlassenen Parkplatz auf 884 Metern Seehöhe ankommen und diese echte Traumtour – eine meiner schönsten der Bergsaison 2021 – beenden.
Das erste Kennenlernen mit dem Hochschwab kann somit als voller Erfolg verzeichnet werden. Mit etwas Trittsicherheit und Kondition kann ich diese Tour wirklich jedem ans Herz legen. Klar, der Buchbergkogel verfügt über einen fast senkrechten Nordabbruch, das Gipfelplateau bietet aber jede Menge Platz. Beim Weg zur Häuslalm geht es zwar ab und zu an der Kante entlang, aber auch hier ist der Weg stets breit genug – mit Höhenangst könnte es aber stellenweise etwas heikel sein. Für unsere kleine Wandergruppe war die Tour auf den Buchbergkogel ein idealer Einstieg in das „Abenteuer Hochschwab“ welches in den kommenden Jahren noch einige Fortsetzungen finden wird – vielleicht sogar noch heuer …
Infobox | |
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Start - Ziel: | Parkplatz Bodenbauer |
Höhenmeter: | 840 |
Distanz (km): | 12,5 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 3,5-5h |
GPX-File Download: | Link |
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