Glöcknerin

2.433m | Radstädter Tauern, Salzburg

Die Panoramatour am Obertauern!


Am Obertauern, einem der schneesichersten Wintersportorte ganz Österreichs, finden sich auch in den schneefreien Tagen jede Menge Gipfel, die es lohnt sie zu besuchen. Einer davon ist die 2.433 Meter hohe Glöcknerin, die mit einem traumhaften Dachsteinpanorama und spannendem Aufstieg aufwarten kann. Für uns war die Tour in den Radstädter Tauern der Abschluss unserer Bergsaison 2022 – und was für einer!

Mehr als 1,5 Stunden Anfahrtszeit sind es von uns zuhause, somit starten wir am letzten Oktobertag relativ früh. Um kurz nach halb 9 Uhr morgens machen wir uns bei der Felser-Alm, die über eine einspurige Straße gut erreichbar ist, auf den Weg. Für Jacky, Anna, Donna und mich geht es zuerst in Richtung Wildsee, der malerisch zwischen dem Nördlichen Teufelshorn, der Glöcknerin und der Vorderen Großwandspitze eingebettet ist. Wir folgen dem stets perfekt markierten und auch gut ersichtlichen Weg bis zum ersten Kreuz unserer Tour – nach einer knappen und eher gemütlichen Stunde Gehzeit erreichen wir ein auf zirka 1.920 Meter Seehöhe gelegenes Kreuz, von welchem man einen schönen Blick auf das „gegenüberliegende“ Seekareck hat, aus dem Westen grüßt die Steinfeldspitze herüber. Wenige Minuten später treffen wir auch auf den Zentralalpenweg 02, welchem wir einige Höhenmeter folgen. Etwas oberhalb des Wildsees angekommen, entschließen wir uns dazu, erst im Abstieg zum Seeufer abzusteigen und halten uns weiter bergwärts. Wunderschön schlängelt sich der Weg über kupiertes Gelände und teilt sich auf zirka 2.030 Metern Seehöhe auf. Rechts führt der ZAW02 zur Südwiener Hütte, wir wandern weiter in Richtung Süden, wo der Weg zunehmend felsiger wird.

An manchen Stellen ist es recht geröllig, hier sollte man durchaus konzentriert einen Fuß vor den anderen setzen, ausgesetzt ist es hier allerdings nicht. Der Wanderweg 23 führt uns über einige Steilstufen und wird kurz vor der Einsattelung zwischen Glöcknerin und der Hinteren Großwandspitze recht felsig. Hier muss man stellenweise auch die Hände zur Hilfe nehmen – da es aber nie ausgesetzt ist, macht die leichte Kraxelei auch jede Menge Spaß. Wir „überklettern“ den felsigen Abschnitt und wandern die letzten Höhenmeter bis zur Weggabelung auf zirka 2.350 Metern Seehöhe. Dort bietet sich uns ein absolut atemberaubendes Panorama auf die südlich gelegenen Gipfel der Radstädter Tauern. Darunter auch die höchste Erhebung dieses Gebirgszugs: das 2.711 Meter hohe Weißeck. Im Westen zeigt sich auch das markante Mosermandl, ein Berg, der schon seit viiielen Jahren weit oben auf meiner Liste steht. Vielleicht klappt es ja 2023 mit einem Aufstieg. Nach einer kurzen Trinkpause nehmen wir die letzten 80 Höhenmeter in Angriff und folgen dem Weg zum Gipfel. Eine etwas felsigere, abschüssige Stelle gilt es noch zu passieren, dann feiern wir nach 2,5 Stunden einen langersehnten Gipfelsieg auf der 2.433 Meter hohen Glöcknerin. Bemerkenswert: damit ist sie gleich hoch wie das beliebte Deneck in den Schladminger Tauern. Bereits 2020 stattete ich diesem traumhaften Berg und den drei Kaltenbachseen mit meinen beiden Bergbuddies einen Besuch ab!

Nur wenige Wanderer haben heute den Weg auf die Glöcknerin gefunden. Zwei Jungs kamen über die Gamsleitenspitze und die Zehnerkarspitze aus dem Osten, andere Wanderer wählten an der vorhin erwähnten Gabelung den Weg in Richtung Großwandspitzen und zum Pleißlingkeil. Wir genießen die milden Temperaturen, auch der Wind hält sich sehr vornehm zurück, somit steht einer knappen Stunde genialer Gipfelrast nichts im Wege. Währenddessen mache ich natürlich wieder einige zukünftige Ziele in der Ferne aus. Sehr präsent zeigt sich der Hochgolling, der in der „to-do“-Liste für 2023 in den Top 5 liegt. Auch die Hochwildstelle ist gut zu erkennen, irgendwann werde ich auch den höchsten, rein auf steirischen Boden stehenden Berg in Angriff nehmen.

Gut erholt steigen wir wieder einige Höhenmeter ab – hier starte ich meine Drohne, um einige Luftaufnahmen dieser traumhaft schönen Landschaft zu machen. In weiterer Folge geht es für uns über den Aufstiegsweg zurück in Richtung Wildsee, welchen wir nun auch besuchen. Wir verlassen den Weg und steigen um die 30 Höhenmeter zum Ufer ab und stecken unsere Füße ins kühle Nass – auch Donna genießt die wohltuende Abkühlung. Erfrischt machen wir uns um kurz nach 14 Uhr wieder auf den Weg in Richtung Felser-Alm, welche wir um 15 Uhr erreichen. Die Tour auf die Glöcknerin war rückblickend ein krönender Abschluss einer richtig schönen Bergsaison 2022. Stellenweise muss man durchaus konzentriert zur Sache gehen, uns sind aber auch Eltern mit ihren Kindern entgegengekommen. Mit etwas Vorsicht steht einer wirklich lohnenden Tour im Herzen der Radstädter Tauern nichts im Wege. 

Infobox
Start - Ziel:Parkplatz Felser-Alm
Höhenmeter:850
Distanz (km):8
Gehzeit (exkl. Pausen):3-4,5h
GPX-File Download:Link

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