1.160m | Hochschwab, Steiermark
Paradies am Ende des Lamingtals
Im Sommer ist das Gebiet rund um den Grünen See ein vielseits beliebtes Ausflugsziel für alle Altersklassen. Gerade jetzt, wo die Schneeschmelze noch nicht voll eingesetzt hat, ist es rund um Tragöß-Oberort noch sehr ruhig. Genau richtig, um Jackys Geburtstag in der Bergwelt rund um Messnerin, Pribitz und Co. zu verbringen und ein schon länger angepeiltes Tourenziel, den Kamplspitz, zu besteigen.
Von Bruck an der Mur ist der Grüne See mit dem Auto in einer halben Stunde erreichbar. Es gibt wirklich genügend Parkplätze (auch wenn diese an traumhaften Sommertagen womöglich auch nicht ausreichen dürften?!) – wir sind das dritte Auto, welches ein 6€-teures Parkticket löst und sich auf den Parkplatz stellt. Um 9 Uhr starten wir in Richtung Seeufer, wir wollen vor dem Aufstieg auf den Kamplspitz noch ein paar Aufnahmen vom See machen. Wie zu erwarten, ist der See fast leer, dennoch bieten sich uns einige schöne Motive – auch eine solche Stimmung ohne Menschen und wenig Wasser hat seine Reize.
Wir spazieren am Julienheim vorbei und folgen kurz der Forststraße, stechen dann aber linkerhand auf einem recht unscheinbaren Steigerl in den Wald. Traumhaft, wie sich das satte Grün der Bäume mit dem violett des Erika abwechselt. Da fällt das Steigen durch diesen steilen Waldabschnitt auch nicht ganz so schwer. Wir gewinnen rasch an Höhe und entledigen uns Dank der schon starken Sonne recht bald unserer Jacken. Nach zirka 50 Minuten gelangen wir zu einer Forstraße, welcher wir von nun an bis zur 970 Meter hohen Klammhöhe folgen. Dort angekommen, biegen wir rechts ab und marschieren entlang des Kamplsteigs weiter – bis zum Gipfel des Kamplspitz warten noch knappe 200 Höhenmeter auf uns. Nach einer guten Viertelstunde erreichen wir einen Aussichtspunkt, von welchem man einen guten Blick auf den Grünen See und auch talauswärts hat. Der Kamplsteig würde hier weiter verlaufen, wir wollen aber auf den Gipfel und halten uns bei der Kreuzung links. Es folgen steile Abschnitte, die aber mit traumhaften Ausblicken entlohnen. Sehr präsent ist natürlich der 1.579 Meter hohe Pribitz (ob ich da auch mal oben stehen werde?). Kurz vor dem Erreichen des Gipfels gibt es eine kurze „seilversicherte“ Passage – eigentlich hängt dort nur ein Seil, an welchem man sich über eine etwas höhere Felsstufe hinaufziehen kann. Die Stelle ist nicht ausgesetzt, Trittsicherheit sollte man aber ab dem vorhin erwähnten Aussichtspunkt auf jeden Fall mitbringen.
Um kurz nach 11 Uhr sitzen wir beim kleinen aber feinen Gipfelkreuz – es ist etwas windig und der Fels, auf welchem das Kreuz positioniert ist, fällt an drei Seiten senkrecht ab. Wir wollen nichts riskieren und verzichten auf „stehende“ Gipfelfotos. Kurz darauf packen wir unsere Jause aus und genießen die grandiose Aussicht. Talauswärts mache ich den Thalerkogel (auch ein zukünftiges Ziel von mir) aus, der Stock um die Griesmauer und die TAC-Spitze blinzelt im weißen Gewand herüber. Auch den Hochturm, mit 2.081 Metern die höchste Erhebung des Trenchtling-Massivs, kann ich erkennen. Eine knappe Dreiviertelstunde verbringen wir am Gipfel und steigen nach Gipfelrast und Drohnenaufnahmen in östlicher Richtung ab. Die ersten Meter sind recht steil, aber nach nur wenigen Minuten wird das Terrain angenehmer und wir gelangen auf eine Forststraße, welcher wir zirka 700 Meter folgen. Danach biegen wir wieder auf den Kamplsteig ab, verlassen diesen aber nur wenig später und biegen links in Richtung Gehöft „Lahner“ ab. Wir hätten natürlich auch dem Kamplsteig zurück nach Oberort folgen können, wir wollten aber noch die Marienklamm mitnehmen, und somit war unser Weg quasi vorgezeichnet.
Der Haringbach fließt durch dieses Naturdenkmal, die kleine aber feine Klamm war eine gelungene Abkühlung und führte uns durch den Haringgraben zurück in Richtung Tragöß-Oberort. Fast vier Stunden sind wir unterwegs, als wir um kurz vor 13 Uhr wieder in Richtung Parkplatz marschieren und einen Blick auf das „Messnerin-Loch“, ein großes Loch mitten im Fels des aus Dachsteinkalk, Hauptdolomit und Wettersteinkalk bestehenden Berges, werfen. Zusammen mit dem Pribitz bildet die Messnerin den Talabschluss des Lamingtals, welches in nur wenigen Wochen definitiv wieder sehr gut besucht sein wird – wer kanns einem verdenken, ist dieser Flecken Erde auf alle Fälle eine Reise wert.
Infobox | |
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Start - Ziel: | Parkplatz Grüner See |
Höhenmeter: | 460 |
Distanz (km): | 11,4 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 2,5-3,5h |
GPX-File Download: | Link |
Danke für die wunderbaren Fotos der gut dokumentierte Wegstrecke!
Erzeugt richtig Lust sie gleich mal auszuprobieren..
Der Weg zu. Ziel
Vielen lieben Dank für die netten Worte 🙂
Freut mich, wenn meine Fotos und Beschreibungen ein wenig motivieren 🙂
lieber martin, weißt du die genauen GPS Koordinaten vom Kamplspitz?
Sind es diese?
47.5455819N, 15.0742489E
ist es eigentlich das Kamplriedl ???
Auf der Karte ist es mit diesem Namen eingetragen…
Danke dir!
Hallo Eugen – ich schick dir eine E-Mail mit allen Informationen, die ich habe! 🙂
Lieber Martin,
bei dieser Beschreibung bekommt man sofort Lust los zu gehen. Kannst du mir bitte noch mitteilen ob der Weg beschildert ist. Vielen lieben Dank vorab für die Info. LG Manu
Liebe Manu,
ist er, zumindest bis zum Aussichtspunkt über dem See, der Kamplspitz selbst war, als wir damals dort waren, nicht direkt beschildert, den Weg kann man aber gut erkennen 🙂 lg martin