2.140m | Murberge, Steiermark/Salzburg
Auf den Grenzwächter am Rande des Lungaus
Der Gstoder ist die höchste Erhebung des rund 60 Kilometer langen Gebirgszugs Murberge, der den Übergang zwischen den Niederen Tauern und den Gurktaler Alpen bildet. Wegen seiner Lage an der Grenze zwischen der Steiermark und Salzburg, wird der Aussichtsberg auch oftmals „Grenzwächter“ genannt. Ein Aufstieg auf den einzigen 2.000er der Murberge sollte in jedem Tourenbuch stehen.
Auf meiner to-do-Liste stand der Gstoder schon seit längerer Zeit, allerdings wollten wir den recht kurzen Aufstieg bei einem Urlaub im Lungau mitnehmen. Wie so oft wird es nichts aus den Plänen und so konnten wir den Gstoder an einem traumhaften Herbsttag erwandern. Ausgangspunkt für die nur 400 Höhenmeter beinhaltende Tour ist der Parkplatz bei der Jogaushütte, welche über eine 7km lange, nicht asphaltierte Mautstraße (unbedingt 4€ in Münzen mitnehmen) zu erreichen ist. Wir erreichen den Starpunkt erst um kurz nach 13 Uhr, weil ich mich für keine Tour entscheiden konnte (das kommt leider viel zu oft vor). Auch in diesem Gebiet ist das Wandern nur bis 16 Uhr erlaubt, somit nehmen wir die knapp 400 Höhenmeter recht zügig in Angriff. Gleich zu Beginn geht es durch in Gold getauchtes Waldgelände mäßig steigend nach oben. Auf einer Höhe von zirka 1.850 Meter Seehöhe verlassen wir den Wald und genießen die ersten beeindruckenden Ausblicke in die umliegende Bergwelt – sogar unser Hausberg, der Zirbitz, ist in der Ferne auszumachen. Auf einem breiten Wanderweg marschieren wir über die Dörfler Höhe (1.987m) – dort präsentieren sich unzählige Gipfel der Schladminger Tauern. Dank der grandiosen Fernsicht sind viele der Gipfel glasklar zu erkennen, allen voran natürlich der beliebte Skitourenberg Preber (2.740m). Der Weg dreht nun in Richtung Norden und führt über etwas felsiges/schottriges Gelände zum Gipfel des Gstoder, welchen wir nach einer guten Stunde Gehzeit erreichen.
Das Panorama ist wirklich einmalig: im Westen glitzert die schneebedeckte Tauernkönigin (Hochalmspitze), das markante Hocheck, der Preber, die Gegend um das Bauleiteck, Greim und auch ein Teil der Seckauer Alpen – ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Es ist etwas windig, somit suchen wir uns ein geschütztes Plätzchen und legen eine Pause ein. Ein abgebrochener Holzpfosten markiert vermutlich das ehemalige Gipfelkreuz des Gstoder – zumindest wäre das der höchste Punkt dieses auf Salzburger Boden stehenden Gipfels. Den 2.140 Meter hohen Berg ziert ein dezentes Holzkreuz mit einer geschnitzten Christusfigur – neben dem Behälter für das Gipfelbuch findet sich ein weiterer mit einem schönen Stempel. Es ist kurz nach 15 Uhr, als wir uns langsam wieder auf den Weg nach unten machen, wollen wir bei der Dörfler Alm auch noch das im Aufstieg erspähte Kreuz besuchen. Wir folgen unserem Aufstiegsweg und halten uns bei der Dörfler Höhe etwas rechts und gelangen über einen erkennbaren Pfad zum kleinen aber feinen Holzkreuz, welches einen recht neuen Eindruck macht. Eine gute Viertelstunde später kommen wir auch schon wieder beim Parkplatz weit oberhalb der Ortschaft St. Ruprecht ob Murau an und werfen nochmal einen Blick zum Kreischberg.
Wer auf der Suche nach einem unschwierigen Panoramaberg ist, wird beim Gstoder fündig. Der Aufstieg ist für jede Altersklasse machbar und mit 400 Höhenmetern und zirka 5 Kilometern sollte diese Genusstour für keinen ein Problem darstellen. In den Sommermonaten (Juni bis Oktober) bietet die Jausenstation auf der Koasahütte (1.750m) auch eine Einkehrmöglichkeit um auf diese schöne Wanderung anzustoßen.
Infobox | |
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Start - Ziel: | Parkplatz Jogaushütte |
Höhenmeter: | 400 |
Distanz (km): | 5,3 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 1,5-2,5h |
GPX-File Download: | Link |
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