1.814m | Totes Gebirge, Steiermark
Der „nicht so überlaufene“ Aussichtsberg
Einen Tag nach unserem Gipfelsturm auf der Turrach ging es für mich wieder ins Ennstal. Nach dem Gindlhorn, welches wir Anfang April besteigen konnten, stand dieses Mal der Aufstieg auf den Hechlstein auf dem Programm – eine Tour, die ich schon seit längerer Zeit ins Auge gefasst hatte.
Erneut klingelt der Wecker recht früh – bereits um halb 6 Uhr morgens mache ich mich auf den Weg in Richtung Wörschachwald, einer kleinen Ortschaft östlich der Tauplitz, welche über die B145 und am Ende über der Wörschachwaldweg gut erreichbar ist. Pünktlich um 7 Uhr starten Carina, der „Platzhirsch“ und Guide in dieser Region, und ich unsere Tour am Parkplatz des Wörschachwalderhofs und folgen zu Beginn der Asphaltstraße – bereits im Blick ist unser 1.814 Meter hohes Tagesziel, bis dahin sind es aber noch um die 700 Höhenmeter. Nach nur wenigen Minuten folgen wir dem Weg in den Wald und steigen bei noch recht angenehmen Temperaturen rasch auf. Einer ersten Kreuzung, die uns rechterhand zum Hochtor und aufs Feldl gebracht hätte, folgen wir links und steigen bis zu einer Einsattelung auf, welche auf zirka 1.650 Meter Seehöhe liegt. Wir biegen links ab und wandern aussichtsreich in Richtung Westen, geradewegs auf unser Tagesziel zu. Auf einem schönen, teilweise felsdurchsetzten Wanderweg geht es einige Zeit auf und ab, ehe der Schlussanstieg zum Hechlstein beginnt. Dieser verlangt definitiv Trittsicherheit, durch die immer „griffbereiten“ Latschen wird der Aufstieg aber etwas vereinfacht. Auf den letzten, sehr steilen Höhenmetern werden wir von traumhaften Ausblicken zum Grimming begleitet und nach zwei Stunden feiern Carina und ich, mutterseelenalleine, unseren zwölften gemeinsamen Gipfelsieg.
Die Temperaturen sind zwar etwas gestiegen, am Gipfel lässt es sich aber gut aushalten. Wir genießen die Ruhe und das 360-Grad-Panorama und werden gar nicht mehr fertig, alle Gipfel zu benennen. Im Osten ragt der spitze Hochtausing heraus, dahinter gibt es Blicke zu den Haller Mauern und ins Xeis. Im Süden gelegen präsentieren sich die Gipfel der Schladminger Tauern, im Westen der Grimming und „weiter draußen“ der Dachstein – welch eine Entschädigung für die Strapazen des Aufstiegs. Nach einer ausgedehnten Gipfelrast und einigen Luftaufnahmen machen wir uns wieder auf den Weg zurück zur Einsattelung und gehen dort geradeaus in Richtung Hochtor weiter. Wir verlieren gute 270 Höhenmeter, bis wir bei der Markierungsstange am Hochtor ankommen. Kurz überlegen wir, ob wir uns die 150 Höhenmeter Aufstieg zum kleinen Holzkreuz auf dem Feldl noch antun, entscheiden uns dann aber recht schnell für einen Abstieg. Somit heißt es für uns scharf rechts und weitere 400 Höhenmeter bergab, bis wir um Viertel vor 12 wieder beim Wörschachwalderhof ankommen und eine traumhafte Tour beenden.
Der Hechlstein ist ein traumhafter und vergleichsweise wenig besuchter Aussichtsberg, der noch dazu von zwei Seiten bestiegen werden kann. Von Westen her führt ein nur teilweise versicherter Klettersteig zum Gipfel, aus dem Osten der Weg vom Wörschachwald aus. Beide Wege erfordern Trittsicherheit, der Klettersteig natürlich auch absolute Schwindelfreiheit.
Infobox | |
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Start - Ziel: | Parkplatz Wörschachwalderhof |
Höhenmeter: | 750 |
Distanz (km): | 10,2 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 2,5-4h |
GPX-File Download: | Link |
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