2.277m | Wölzer Tauern, Steiermark
„Schneller“ 2.000er am Sölkpass
Denkt man an die Bergwelt rund um den Sölkpass, so fallen einem viele Berge und Touren ein: der Aufstieg über die Kaltenbachseen zum Deneck, die Zwieflerseen inklusive steilem Anstieg auf den Eisenhut, oder der etwas vorgelagerte und allseits beliebte Skitourenberg Greim. Nur eine gute Stunde von der Passhöhe entfernt, findet man am Hornfeldspitz sein Gipfelglück – eine kurze, aber knackige Tour, die mit einem sensationellen Panorama aufwarten kann.
Es ist der letzte Urlaubstag eines etwas verlängerten Wochenendes und ich will nach unseren Gipfelstürmen auf den Wildseeloder und auf den Schneeberg noch eine Tour, die mich schon seit längerer Zeit interessiert, in mein Gipfelbuch eintragen. Als wir dann am Heimweg aus dem Pinzgau bei einer „Sölkpass: offen“-Tafel vorbeigefahren sind, war es für mich klar, dass ich mich gegen ein Ausschlafen und für ein frühes Aufstehen samt Gipfelsturm auf den Hornfeldspitz entscheiden werde. So heißt es um halb 6 Uhr Tagwache (allerdings nur für mich) und auf geht’s in Richtung Sölkpass, der von mir aus in einer Stunde zu erreichen ist. Die Gebirgsstraße verbindet das Murtal mit dem Ennstal, ihren höchsten Punkt hat die 1954 erbaute Straße auf 1.788 Metern.
Um kurz vor 7 Uhr mache ich mich am Parkplatz, direkt an der Passhöhe auf den Weg. Laut einem Wegweiser, der gleich neben der Straße steht, ist der Gipfel in 1,5 Stunden zu erreichen. Der Weg ist stets gut ersichtlich und auch markiert, somit kann man sich auf den knapp 500 Höhenmetern Aufstieg nicht verlaufen. Dem Wanderweg 9 folgend steige ich weitestgehend in nordöstlicher Richtung auf, ehe es nach 150 Höhenmetern auf den Rücken des Hornfeldspitz geht. Ab hier hat man sein finales Ziel immer fest im Blick, aber nur sofern man sich nicht von der wirklich eindrucksvollen Bergkulisse ablenken lässt. Viele Male halte ich an um einen Blick zu den Kaltenbachseen zu werfen und auch der östlich gelegene Hochstubofen zieht immer wieder meine Blicke auf sich. Ich gehe noch einige Minuten weiter und entscheide mich dann die traumhafte Morgenstimmung aus der Luft einzufangen. Danach geht es geradewegs weiter, direkt zu auf den steilen Gratanstieg. Aus der Ferne denkt man sich da immer „und wie soll ich da rauf?“, am Ende stellen die letzten 200 Höhenmeter aber kein Problem dar. Zwar ist der Weg eher steil und geröllig, mit etwas Trittsicherheit geht es aber schnell aufwärts.
Eine gute Stunde bin ich unterwegs, als ich auf einen weiteren, schon länger geplanten Gipfel stehe und die Aussicht genieße. Ich bin allerdings nicht allein – das Gipfelglück teile ich mir mit fünf weiteren Wanderern. Natürlich ergeben sich Gespräche über potentielle Aufstiegsrouten auf die umliegenden Berge, schon länger habe ich den 2.456 Meter hohen Eisenhut im Fokus und hole mir hier einige Expertisen der Einheimischen ein. Gut möglich, dass ich im Herbst die Tour zu den Zwieflerseen und zum Eisenhut in Angriff nehme. Auch der Rettlkirchspitz, südlich des Hochstubofens gelegen, ist ein Objekt meiner Begierde – diese Tour startet aus dem Eselsberggraben und lässt sich um Gipfelsiege auf dem Greim und Straßeck erweitern (für Trittsichere gäbe es auch noch den Aufstieg über den Hochstubofen und die Rocklscharte zur Rettlkirchspitze). Für heute begnüge ich mich aber mit dem 2.277 Meter hohen Hornfeldspitz und steige nach einigen Drohnenflügen über den Aufstiegsweg in Richtung Parkplatz ab. Um 9:45 Uhr beende ich meine 32. Wandertour des Jahres 2021. Mit im Gepäck sind einige Ideen für zukünftige Touren – so wird meine „to-do“-Liste definitiv nicht kürzer…
Infobox | |
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Start - Ziel: | Passhöhe Sölkpass |
Höhenmeter: | 490 |
Distanz (km): | 3,5 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 1,5-2,5h |
GPX-File Download: | Link |
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