Kerschkernkogel Überschreitung

Kerschkernkogel 2.225m, Goldkogel 2.080m, Lattenberg 2.018m Triebener Tauern. Steiermark

Die Skitour auf den Kerschkern zählt zu den beliebtesten Touren in der Region. Aber auch im Sommer lohnt sich ein Aufstieg auf den „K2“ oder „K3“ – sogar eine Überschreitung ist möglich. Belohnt wird der Wanderer mit traumhaften Ausblicken, viel Ruhe und gleich mehreren Gipfelsiegen.
 
Schon lange stand die Überschreitung des Kerschkerns auf meiner „to-do“-Liste. Am vergangenen Wochenende konnte ich die Tour endlich abhaken. Meine beiden Begleiterinnen, Jacky und Xenia, und ich starteten von der Bergerhube im Triebental und folgten die ersten Meter der Forststraße in Richtung Himmeleck. Nach einer Viertelstunde verließen wir die markierten Pfade und folgten einem befestigten Weg bis zur verfallenen Schaunitzalm, welche wir nach zirka 200 Höhenmetern erreichten. Der weitere Aufstieg bis zum Krügltörl ist immer gut ersichtlich, aber nicht markiert. Wir stiegen neben einem kleinen Bach auf und erreichten nach knapp 2 ½ Stunden das auf zirka 2.000 Meter gelegene Törl. Rechts geht’s auf den Schrimpfkogel und weiter zum Geierhaupt, nach einer kurzen Pause hielten wir uns links und nahmen die letzten 200 Höhenmeter bis zum Gipfel in Angriff. Dieser Abschnitt erfordert etwas an Trittsicherheit.
 
Nach drei Stunden reiner Gehzeit standen wir vollkommen allein am Gipfel des 2.225 Meter hohen Kerschkern oder auch Kerschkernkogel. Der Ausblick war wirklich atemberaubend: angefangen vom Hahnenkamm, den Gamskögelgrat, über den Großen Grießstein, dem Stock um den Großen Bösenstein, dem Admonter Reichenstein und Lugauer – unzählige Gipfel waren an diesem herrlichen Bergtag auszumachen. Wir genossen die Ruhe am Gipfel und stiegen erst nach einer Dreiviertelstunde ab. Die ersten Meter des Abstiegs erfordern Trittsicherheit, denn der sehr geröllige und oftmals rutschige Weg fällt sehr steil ab. Immer wieder kamen kurze Gegensteigungen auf uns zu, ehe wir den zweiten Gipfel des Tages erreichen konnten – den 2.080 Meter hohen Goldkogel. Unser ganz persönlicher Gipfel-Hattrick wurde wenig später am Lattenberg komplettiert. Sowohl am Goldkogel, als auch am Lattenberg steht kein Gipfelkreuz, am Lattenberg gibt es aber immerhin ein Gipfelbuch.
 
Unser weiterer Abstieg führte uns zum Bärensulsattel. Hier treffen sich viele Routen: eine kommt aus dem Liesingtal herauf, eine weitere führt über den Griesmoarkogel zum Himmeleck und der dritte brachte uns zurück zur Bergerhube. Von dieser Weggabelung sind es noch zirka 600 Höhenmeter, bis man den Parkplatz erreicht.
 
Wir haben auf unserer achtstündigen Tour (zirka 6 ½ Stunden reine Gehzeit) nicht weniger als 1.200 Höhenmeter und um die 18 Kilometer gesammelt. Die Überschreitung des Kerschkern erfordert also doch ein gewisses Maß an Kondition, an manchen Stellen auch an Trittsicherheit, somit würde ich die Tour nicht als problemlose Familientour beschreiben. Dennoch zählt die Tour auf und über den Kerschkern zu einen der schönsten der gesamten Region, auch weil wir an einem sonnigen Sonntag einmal 4!!! weitere Wanderer gesehen haben. Für Wanderer, die sich abseits der überlaufenen Pfade bewegen wollen, ist dieser Berg ein echter Geheimtipp.
Infobox
Start - Ziel:Bergerhube Triebental
Höhenmeter:1.200
Distanz (km):18
Gehzeit (exkl. Pausen):6-6,5h
GPX-File Download:Link

2 Kommentare

  1. September 18, 2023
    Antworten

    Wunderschöne Bilder haben gestern die selbe Tour gemacht, es war einfach nur atemberaubend

    • martin
      September 19, 2023
      Antworten

      Danke dir! Ja, die Tour ist echt was besonderes, cool, dass sie dir gefallen hat 🙂

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