Klammkogel & Herzkogel

1.358m | Hochschwab, Steiermark

Steil aber herzlich


Schon im letzten Jahr schaffte der Klammkogel den Sprung auf meine „to-do“-Liste, doch immer wieder schob ich den Aufstieg nach hinten – warum auch immer. Dieses Mal entschied ich mich recht spontan und das war genau die richtige Entscheidung, auch wenn ich mir den Gipfel an diesem Tag hart verdienen musste.

Erst um kurz vor vier Uhr nachmittags machte ich mich beim Parkplatz, der direkt neben der B115 liegt, auf den Weg. Die ersten Gehminuten folgte ich der Straße in Richtung „Trattning“ und bog, nachdem ich einige Häuser passiert hatte, links ab und hielt mich wenige Minuten lang an den Wegverlauf der Forststraße. Um die 100 Höhenmeter hatte ich zurückgelegt, als ich dem Steig in den Wald folgte. Von nun an gings durchaus steil bergauf, nur sporadisch flachte der Steig etwas ab. Nachdem ich eine Forststraße kreuzte wurde das Gelände noch steiler – musste ja auch so sein, sind es vom Parkplatz bis zum Gipfel ja um die 600 Höhenmeter auf nur 2,5 Kilometern. Ich quälte mich Schritt für Schritt weiter nach oben und erhaschte zwischendurch immer wieder schöne Ausblicke in Richtung Trofaiach und der Gleinalpe. Der sehr „erdige“ Weg brachte mich gehörig ins Schwitzen, meine Wanderstöcke machten sich an diesem Tag wirklich bezahlt – vor allem im Abstieg waren diese eine große Hilfe.

Je höher ich kam, desto mehr lichtete sich der Wald und gab somit mehr und mehr von der umliegenden Bergwelt frei. Das Fahnenköpfl war zum Greifen nah und auch die höchste Erhebung der Eisenerzer Alpen, das 2.214 Meter hohe Gösseck, lachte herüber. Vielleicht ergibt sich ja heuer die Gelegenheit, diesem markanten Gipfel einen Besuch abzustatten – die mehr als 1.000 Höhenmeter schreien für mich aber eher nach „Herbsttour“. Nach etwas mehr als eineinviertel Stunden erreichte ich den wunderschönen Aussichtspunkt am 1.358 Meter hohen Gipfel des Klammkogels – den Herzkogel und auch das „namenlose Kreuz“ hob ich mir für den Rückweg auf. Der Blick ist phänomenal: Hohe Zölz, Reichenstein-Massiv, Reiting (Gebirgsstock des Gösseck), Teile der Seckauer Tauern, Gleinalpe, Messnerin/Hochschwab – unzählige Gipfel konnte ich an diesem Tag ausmachen. Auch den Trenchtling, welchem ich im Vorjahr schon zwei Besuche abstattete (Polster & Hochturm/Leobner Mauer), strahlte im tiefstehenden Sonnenlicht. „Weiter draußen“ war sogar einer der Hausberge der Eisenerzer, der Pfaffenstein, zu erkennen. Auf diesen markanten Gipfel führt mit dem „Eisenerzer Steig“ ein beliebter Klettersteig mit Schwierigkeitsgrad C/D.

Während ich ein paar Luftaufnahmen schoss, kam ein Einheimischer zum Gipfel und erzählte mir, dass der Berg vor mehr als 20 Jahren noch keinerlei Beachtung hatte. Erst nach einem Windwurf und der anschließenden Abholzung im Gipfelbereich wurde der Klammkogel zu einem traumhaften Aussichtsberg. Zirka 40 Minuten verbrachte ich mit Versuchen, die reizvolle Gegend mit meiner Drohne festzuhalten. Nach einer knappen Stunde am Gipfel machte ich mich samt eingesammeltem Wanderstein auf den Weg in Richtung Herzkogel. Keine zehn Minuten waren vergangen, als ich am Herzkogel für ein Gipfelselfie posierte und wenig später zum nächsten Kreuz abstieg. Der Weg dorthin ist nicht schwer zu finden, man darf aber die „Abzweigung“ nicht verpassen. Dort ist auch etwas Vorsicht geboten, fällt der Felsen, auf welchem das kleine braune Kreuz montiert ist, auf seiner Ostseite steil ab. Eine gute halbe Stunde später erreichte ich auch schon wieder den Parkplatz und konnte die Tour auf den Klammkogel erfolgreich abschließen. Wichtig: der gesamte Wegverlauf ist unmarkiert, der Weg ist aber stets gut sichtbar.

Infobox
Start - Ziel:Parkplatz "Trattning" (gleich nach der Abzweigung)
Höhenmeter:600
Distanz (km):5,3
Gehzeit (exkl. Pausen):2-3h
GPX-File Download:Link

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