Mannsberg

1.603m | Haller Mauern, Oberösterreich

Rutschpartie auf die Aussichtskanzel „vor“ den Haller Mauern!


Die Haller Mauern bilden eine natürliche Grenze zwischen den Bundesländern Steiermark und Oberösterreich und beinhalten jede Menge aussichtsreicher, wenn auch teils nicht ganz einfach zu besteigender Gipfel. Der Mannsberg zählt zu den Haller Mauern, ist dem Grenzgebirge aber etwas vorgelagert, was das Panorama auf die schroffen Gipfel noch imposanter macht.

Schon lange steht der „kleine“ Aussichtsgipfel in der Region Pyhrn-Priel auf Xenias und meiner Liste, somit nutzten wir die schöne letzte Oktoberwoche und nahmen diese aussichtsreiche Bergtour in Angriff. Den Startpunkt bildet der Wanderparkplatz Leopolden, welcher über eine Straße erreichbar ist. Auf der Hengstpassstraße biegt man rechts in Richtung Langlauf- und Biathlonzentrum ab und folgt immer weiter dem Straßenverlauf, ehe man kurz vor dem Parkplatz auf eine Schotterstraße abbiegt. Es ist in etwa 8:45 Uhr, als wir uns zu viert auf den Weg in Richtung Laglalm, unserem ersten Etappenziel, machen. Zu Beginn führt unser Weg entlang einer Forststraße doch schon bald zweigt der Wanderweg 625 ab und führt und durch mit Blättern völlig bedecktes Waldgelände. Es ist noch recht frisch, die Blätter feucht und auch die darunter liegenden Steine nicht gerade trocken – somit war auch schon im Aufstieg ein genaues Steigen wichtig. Nach zirka einer Stunde entscheiden wir uns bei einem Wegweiser für die „längere“ und somit gegen die „steilere“ variante und folgen dem Wanderweg in westlicher Richtung. Dieser biegt dann scharf links ab und führt mäßig steigend bis zur auf 1.324 Metern hoch gelegenen Laglalm. Dort bietet sich uns ein schöner Blick in Richtung Wasserklotz, einen Berg, welchen wir im Frühling 2021, bei jeder Menge Schnee im Gipfelbereich, bereits erklommen haben. 

Nach einer kurzen Rast schultern wir unsere Rucksäcke und folgen der Beschilderung in Richtung Mannsberg. Kurz nach der Laglalm ist eine kleine, etwas felsigere Passage, die vor allem bei Nässe ungemütlich werden kann. Hier sollte man durchaus vorsichtig zu Werke gehen. Wenig später gelangen wir zu einer Kreuzung, wo der Wanderweg 625 weiter auf den 2.197 Meter hohen Scheiblingstein, eines meiner zukünftigen „must-haves“, führt. Wir steuern nun weiter auf unser Tagesziel zu, welches wir schon fest im Blick haben. Die nächsten zirka 50 Höhenmeter gestalten sich noch recht angenehm, auch wenn die Felsen noch etwas feucht sind. Danach steilt der Weg aber immer mehr an und die Felsen weichen an vielen Stellen einen erdigen Untergrund, der sich aufgrund der Feuchte in eine schmierige und äußerst rutschige Angelegenheit entwickelte. Somit war im Aufstieg jede Menge Vorsicht geboten. Kurz vor dem Erreichen der kleinen Scharte wird der Weg aber wieder Besser und unser Puls senkt sich auf ein relativ normales Niveau ab. In der Scharte angekommen bietet sich uns ein grandioser Blick ins westlich gelegene Tote Gebirge, wie auch auf die nun äußerst präsenten Gipfel der Haller Mauern. Von hier sind es nur mehr wenige Schritte bis zum Gipfelkreuz, die wir noch schnell hinter uns bringen.

Oben angekommen bietet sich ein unvergleichliches 360-Grad-Panorama, durch die tolle Fernsicht und die warmen Temperaturen wird unsere ausgedehnte Gipfelpause noch besser. Am Kleinen und am Großen Pyhrgas sind ebenfalls Wanderer auszumachen, der Scheiblingstein erscheint zumindest durch mein langes Objektiv als recht verlassen aus. Jede Menge Fotos „wandern“ auf die Speicherkarte meiner Spiegelreflexkamera – die Spitzmauer hab‘ ich vermutlich 50 Mal fotografiert, nur um sicher zu gehen, dass zumindest ein Foto passt. Eine knappe Stunde verbringen wir am Gipfel, des auf drei Seiten steil abfallenden, 1.603 Meter hohen Mannsberg, ehe wir mit einem etwas mulmigen Gefühl den Rückweg antreten. Doch die nun hochstehende Mittagssonne hat den Weg etwas aufgetrocknet und der Abstieg gestaltet sich „angenehmer“ als erwartet. Xenia und Martin sind bereits bis zur vorhin erwähnten Kreuzung hinuntergehuscht und warten dort auf uns. Wieder bei der Laglalm angekommen wählen wir nun die Variante über den steileren Weg und gelangen schnell nach unten. Wir folgen unserem Aufstiegsweg und erreichen um kurz nach 14 Uhr den nun recht gut gefüllten Parkplatz.

Sollten wir diese Tour nochmal ins Auge fassen, dann vermutlich im Hochsommer – somit gehen wir dem mit Blättern bedeckten Waldgelände und dem am morgen noch recht rutschigen Endanstieg zum Gipfel etwas aus dem Weg. Bei guten Bedingungen ist die Tour aber eine echte Genusstour, ausgesetzte Stellen findet man nie – nur im Gipfelbereich sollte man etwas vorsichtig sein. Meine nächste Begegnung mit den Haller Mauern? Entweder der Scheiblingstein oder die spannende Bergtour auf den Hexenturm – ein Wiedersehen mit dem Grenzgebirge gibt’s aber wohl erst 2023.

Tipp: auf YouTube gibt’s eine tolle Videobeschreibung dieser Tour – hier klicken!

Infobox
Start - Ziel:Wanderparkplatz Leopolden
Höhenmeter:725
Distanz (km):7,6
Gehzeit (exkl. Pausen):2,5-4h
GPX-File Download:Link

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