1.328m, 1.304m | Salzkammergut-Berge, Oberösterreich
Mehr Aussicht geht nicht – „Sieben-Seen-Blick“ inklusive!
Genau 141 Tage ist es her, dass Jacky und ich am Dreikönigstag am Hochlantsch standen. In der Zwischenzeit stand viel auf dem Programm: unser Hausbau/Umbau hat uns voll „beschlagnahmt“, aber nun wollten wir endlich wieder in die Berge, auch um den Kopf freizubekommen. Ein Kurztrip ins Salzkammergut brachte ein Gipfelglück, welches ich schon recht lange herbeigesehnt habe.
Auf den Schober und das zum Sonnenuntergang – das stand schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf meiner Wunschliste. Die Anfahrt in diese Gegend ist mit mehr als zwei Stunden allerdings recht lang, somit musste die Tour warten. Nun hat es aber durch einen glücklichen Zufall gepasst und wir konnten die Wanderung am Abend des Pfingstsamstag in Angriff nehmen.
Von unserem Quartier, dem idyllisch ober dem Mondsee gelegenen Leidingerhof, sind es nur 20 Minuten bis zum großen Parkplatz unter der Ruine Wartenfels, dem Startpunkt der kurzen, aber äußerst aussichtsreichen und deshalb auch durchaus hoch frequentierten Tour über den Schober und den Frauenkopf. Der Parkplatz ist noch recht gut gefüllt, als wir uns um kurz vor 18 Uhr auf den Weg machen. Vorbei am Forsthaus Wartenfels folgen wir dem Weg und der Beschilderung zur Ruine und biegen dort auf den markierten, nun steiler werdenden Steig ab. Hier steht auch eine Hinweistafel, welche auf die Schwierigkeit der Schober-Frauenkopf-Runde hinweist: „Schwer. Nur für Geübte“ ist zu lesen. Und ja, ein wenig Erfahrung sollte man dann durchaus mitbringen.
Nun geht es über einen gut angelegten Steig weiter nach oben, nach einer guten Viertelstunde lichtet sich der Wald etwas und es bieten sich erste Tiefblicke in Richtung Salzburgerland. Ab zirka 1.100 Meter Seehöhe steigen wir über eine Vielzahl von Treppen und kommen wenig später zu einem Gedenkkreuz. Kurze Trinkpause und schon folgen wir dem Steig, der nun teilweise etwas felsiger wird. Treppensteigen und vereinzelt kurze Kraxelpassagen wechseln sich ab – langweilig wird einem somit definitiv nicht. An etwas „schwierigeren“ Teilstücken helfen Stahlseil oder Trittstifte weiter, man befindet sich hier aber keinesfalls in ausgesetztem Gelände. Erst kurz vor dem Gipfel wird es bei zwei Querungen etwas luftiger. Mit etwas Konzentration sollten aber auch diese Meter kein allzu großes Problem darstellen. Wir haben Spaß am Felskontakt und kraxeln die letzten Meter, bei welchen uns bereits eine imposante Aussicht begleitet, bis zum 1.328 Meter hohen Gipfel des Schober empor. Nach zirka einer Stunde recht gemütlichen Aufstiegs erreichen wir das schwarze Gipfelkreuz und den Maibaum des Schobers.
Nur eine Handvoll Wanderer haben sich ebenfalls zu dieser Stunde auf den Weg gemacht, somit ist es auch eher ruhig am traumhaft gelegenen Aussichtsberg, hoch ober Mond- und Fuschlsee. Die tiefstehende Sonne färbt den Schafberg in ein schönes Orange und die Blicke zu den umliegenden Seen (Fuschlsee, Mondsee, Irrsee, Attersee, Wolfgangsee, Mattsee und Wallersee) sind einfach wunderbar. Mit meiner Kamera und der Drohne versuche ich auch ein paar schöne Aufnahmen aus den Salzkammergut-Bergen mitzunehmen, als aber weitere Wanderer den Gipfel erreichen, entschließe ich mich diese nicht weiter zu stören und packe die Drohne wieder in den Rucksack. Noch kurz für ein paar Gipfelfotos posiert und schon wandern wir nach einer 45-minütigen Pause weiter in Richtung Frauenkopf.
Direkt vom Gipfel des Schobers steigen wir über ein paar Stahltritte zur Biwakhütte ab und folgen dem Weg in Richtung Frauenkopf. Auch hier sind einige felsigere Teilstücke, wo aber nicht immer ein Seil vorhanden ist. Nach zehn Minuten erreichen wir schon den 1.304 Gipfel des Frauenkopfs, von wo man einen fantastischen Blick auf den Fuschlsee, samt Red Bull Headquarter hat. Die Sonne steht nun immer tiefer und bietet mir jede Menge Fotomotive. Vom Untersberg über den Hohen Göll bis zum Dachstein – sie alle sind hervorragend zu erkennen und machen diesen Tagesausklang umso imposanter. Mittlerweile ist es 20:45 und wir entscheiden uns nun den Rückweg anzutreten – allerdings nicht über unseren Aufstiegsweg, sondern über den Abstieg vom Frauenkopf in Richtung Fuschl. Hier geht es für unsere kleine Wandergruppe, die ab dem Schober-Gipfel durch eine sehr nette St. Pöltnerin erweitert wurde, über unzählige Stufen talwärts. Nach zirka 40 Minuten kommen wir zu einer Wegkreuzung und folgen dort der Beschilderung in Richtung Ruine Wartenfels. Wenig später beenden wir am Parkplatz diese stimmungs- und eindrucksvolle Tour auf den Nachbargipfeln der Drachenwand.
Die Schober-Frauenkopf-Runde ist eine der beliebtesten Touren der gesamten Region – wer kanns einem auch verdenken. An schönen Tagen wird man hier wahre Völkerwanderungen erleben. Ich will aber nochmals darauf hinweisen, dass es stellenweise an Konzentration und Trittsicherheit bedarf, gerade im Gipfelbereich sollte man Vorsicht walten lassen. Mit ein wenig Ernsthaftigkeit steht einer echten Traumtour im Salzkammergut aber nichts im Weg.
Infobox | |
---|---|
Start - Ziel: | Parkplatz Ruine Wartenfels |
Höhenmeter: | 400 |
Distanz (km): | 3 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 1,5-2,5h |
GPX-File Download: | Link |
Schreibe den ersten Kommentar