Schwarzer Herrgott & Ruine Offenburg

1.280m | Seckauer Tauern, Steiermark

Der „Black Lord“, Geschichte und ein High-Heel


Mein einwöchiger Urlaub ging viel zu schnell zu Ende, aber nicht ohne am Sonntag nochmal im heimischen Murtal auf eine entspannte Wanderung zu gehen. Der „Schwarze Herrgott“ kann von mehreren Seiten auch mit dem Rad befahren werden, wir erweiterten unsere Rundwanderung mit einem „Gipfelsieg“ am Geigereck und einem Besuch der Ruine Offenburg.

Von Pöls aus gesehen führt die Offenburger Straße nordwärts in Richtung eines Steinbruchs. Auf dieser Verbindungsstraße parkten wir unsere Autos und machten uns auf den zirka 500 Höhenmeter langen Anstieg in Richtung Schwarzer Herrgott. Fast ausschließlich folgten wir der Forststraße, die uns im unteren Bereich am Buschenschank „Bergbauer“ vorbeiführte. Je weiter wir nach oben kamen, umso besser war die Aussicht auf die umliegende Bergwelt – immer fest im Blick waren die südlich gelegenen Seetaler Alpen. Zirka 100 Höhenmeter unter unserem ersten Etappenziel passierten wir den Himmelbauer und stiegen die letzten knapp 50 Höhenmeter einen etwas steileren Waldweg empor – hier könnte man aber ebenso die Forststraße ausgehen. 

Nach einem sehr entspannten 90-minütigen Aufstieg stellten wir uns beim Schwarzen Herrgott zum Gruppenfoto auf. Eine halbe Stunde genossen wir die Ruhe an diesem auf 1.280 Meter gelegenen Ort und machten uns um kurz vor 12 Uhr wieder auf den Weg. Wir wollten nicht wieder den gleichen Weg absteigen, somit ging es für uns weiter auf das unscheinbare Geigereck. Mitten im Wald gelegen, verfügt dieser „Gipfel“ weder über ein Kreuz, noch über eine Markierungsstange – egal, wieder Neuland erkundet. Weiter ging es in südöstlicher Richtung, über eine traumhaft schöne Wiese mit tollen Ausblicken in Richtung Größing, an deren Ende wir scharf rechts abbogen und dem erkennbaren Weg in Richtung Ruine Offenburg folgten. Keine halbe Stunde später war dieser geschichtsträchtige Ort auch schon erreicht. Im frühen 12.Jahrhundert errichtet, bildete diese einstige Höhenburg einen wichtigen Kontrollpunkt am Weg durch das Pölstal. Zusammen mit der südlich gelegenen Burg Reifenstein wurde der Verkehr durch das Tal kontrolliert. Die Schäden, die nach einem Großbrand im Jahr 1590 entstanden, wurden nicht mehr behoben – die Burgruine befindet sich heute im Besitz der „Schwarzenbergs“, einem aus Franken stammenden Uradelsgeschlechts.

Wir erkundeten das Gelände, doch nur mehr wenige Überreste finden sich von der ehemals stolzen Burganlage. Für ein paar schöne Luftaufnahmen bot sich dieser Spot dennoch perfekt an. Kurios: an einem Baum vor dem noch vorhandenen Turm, hing ein schwarzer High-Heel mitten im Astgeflecht – wie der dort wohl hinkam?  Nur wenige Meter nach der Burg gelangten wir wieder auf unseren Aufstiegsweg zurück. Von der Burgruine marschierten wir knappe 30 Minuten zurück zu unseren geparkten Autos. Es war kurz vor 14 Uhr, als wir diese sehr entspannte und wirklich schöne Familien-Tour beendeten. Mit im Gepäck: neue Eindrücke unserer Heimat und die eine oder andere Idee für neue Touren in meiner unmittelbaren Nähe.

Infobox
Start - Ziel:Pöls/Oberkurzheim
Höhenmeter:500
Distanz (km):11,2
Gehzeit (exkl. Pausen):2,5-3h
GPX-File Download:Link

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