1.516m | Totes Gebirge, Oberösterreich
Staatsfeiertags-Tour in der wunderschönen Pyhrn-Priel-Region
Bereits Mitte März statteten wir der Region um Windischgarsten einen Besuch ab. Zog es uns damals auf den Gipfel des Wasserklotz, so entschieden wir uns dieses Mal für einen Aufstieg, vorbei am Spitzmäuerl, auf den Tamberg. Einen rundum gelungenen Tag ließen wir am „Schönsten Platz Österreichs 2018/19“, am in Hinterstoder gelegenen Schiederweiher, ausklingen.
Der Ausgangspunkt, ein kleiner Parkplatz nördlich des kleinen Ortes Vorderstoder, ist über die Pyhrn-Autobahn und einige Kilometer Landstraße gut erreichbar. Um halb neun Uhr erreichte unsere fünfköpfige Wandergruppe den „Parkplatz Rieser“, welcher auf 910 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Gleich zu Beginn folgten wir dem Pfarrer-Weg in den Wald hinauf und machten auf den ersten Gehminuten einige Höhenmeter. Nach zehn Minuten gelangten wir zu einer Kreuzung, wo es rechts in Richtung Spitzmäuerl ging. Wir entschieden uns, diesen markanten Felsen beim Aufstieg zu besuchen und den anderen Weg im Abstieg zu wählen. Laut Wegweiser am Parkplatz sollte das Spitzmäuerl in 45 Minuten zu erreichen sein, nach einer halben Stunde konnten wir uns schon ins Gipfelbuch des 1.100 Meter hohen Aussichtspunktes eintragen. Aufgepasst: der „Endanstieg“ zum kleinen Kreuz ist verboten! Die Wettervorhersage lag an diesem Tag leider richtig: bedeckt und teilweise nebelig, somit gab es für uns keine schönen Ausblicke in Richtung Warscheneck.
Nach einer kurzen Pause folgten wir dem stets sichtbaren Steig in Richtung Rieseralm, welche auf zirka 1.250 Meter Seehöhe liegt. In östlicher Richtung könnte man noch den Schmeißerkogel mitnehmen, wir folgten dem Pfarrer-Weg und stiegen durch schönes Waldgelände auf. Ab und an lagen noch einige Schneefelder am Weg, unsere Grödel blieben aber im Rucksack. Auf den letzten 100 Höhenmetern gab es auch ein paar „felsigere“ Passagen, diese stellten aber überhaupt keine Gefahr da, sondern sorgten eher für eine gelungene Abwechslung. Noch einige Schneefelder hinter uns gebracht, standen wir um halb elf Uhr am Gipfel des 1.516 Meter hohen Tamberg. Glücklicherweise hatten wir den Gipfel für uns allein und genossen, trotz der weniger beeindruckenden Fernsicht, unsere Pause. Die Sonne kämpfte zwar gegen die Wolken und den Nebel, so richtig durchsetzen sollte sie sich aber erst nachdem wir bereits im Abstieg waren (… typisch). Dennoch hatte diese mystische Stimmung etwas Positives: die Aufnahmen mit der Drohne sind richtig speziell geworden.
Als wir uns auf den Weg in Richtung Rieseralm machten, trafen zwei weitere Wandergruppen ein und im Abstieg kamen uns auch noch einige weitere Wanderer entgegen. Wie oben bereits erwähnt, besserte das Wetter sich und wir konnten einige Blicke in Richtung Warscheneck-Stock erhaschen. Auch Spitzmauer und Co. blinzelten schon durch das kleiner werdende Wolkengebilde. Bei der Rieseralm angekommen, bogen wir rechts ab und folgten einem breit angelegten Steig in Richtung Parkplatz, welchen wir gegen Mittag erreichten. Das Wetter wurde immer besser, eigentlich zu schön um schon wieder nach Hause zu fahren. Kurzerhand entschlossen wir uns, dem zum „schönsten Platz Österreichs“ gewählten Schiederweiher, einen Besuch abzustatten. Nach einer Viertelstunde Fahrtzeit parkten wir unsere Autos beim zweiten Parkplatz und wanderten zirka 20 Minuten zum Weiher – Traumausblicke in Richtung 2.446 Meter hoher Spitzmauer, Großer Priel (2.515m) und Brotfall (2.360m) inklusive.
Mit der Spitzmauer hab ich mich schon vor unserem Besuch beim Schiederweiher etwas intensiver beschäftigt. Der „echte Blick“ auf den zweithöchsten Gipfel des Toten Gebirges sorgte dafür, dass die Spitzmauer vermutlich ganz oben auf meiner „Endgegner“-Liste landen wird. Warum Endgegner? Vom Schiederweiher, über das Prielschutzhaus, sind es in etwa 1.800 Höhenmeter und knappe 13 Kilometer bis zum Gipfel – für mich ist das definitiv grenzwertig. (Hier gibt’s einen äußert gelungenen Beitrag zum Aufstieg auf den Koloss aus Dachsteinkalk!)
Genug von der Spitzmauer und meinen sich ständig um sie rankenden Gedanken. Für den 1.Mai war das Gebiet rund um den Weiher nicht übertrieben voll, auf den Parkplätzen hätte es noch einiges an freier Kapazität gegeben. Wichtig: für das Parken am Weiher werden 4€ für eine Parkdauer von maximal sechs Stunden eingehoben. Ein Besuch am Schiederweiher, eventuell kombiniert mit einer schönen und wirklich unschwierigen Tour auf den Tamberg, ist jedem Naturliebhaber ans Herz zu legen. Wir werden dieser Region noch einige Besuche abstatten.
Infobox | |
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Start - Ziel: | Parkplatz Rieser / Vordertambergau |
Höhenmeter: | 650 |
Distanz (km): | 6 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 2-3h |
GPX-File Download: | Link |
Sehrr schöner Bericht. Hatt mir spaß gemacht zu lesen!
Werd ich mir demnächst mal persönlich anschauen!
Berg heil, Jürgen
Danke, Jürgen! Ich werde dann gespannt auf das Touren-Video warten 🙂
Berg Heil!