1.752m | Gleinalpe, Steiermark
„Rio“ bei Schneefall
Ende Mai hatten wir die Kammwanderung vom Oskar-Schauer-Sattelhaus bis zum Roßbachkogel und wieder zurück geplant. Aufgrund „recht spannender“ Witterungsverhältnisse mussten wir den Aufstieg zum Roßbachkogel um ein paar Tage verschieben, dennoch statteten wir der Christus-Statue, dem Ternbachkogel und dem Stierkreuz einen Besuch ab und ließen die Wanderung bei einer vorzüglichen Brettljause ausklingen.
Ausgangspunkt für die Wanderung ist das Oskar-Schauer-Sattelhaus, welches über Köflach oder übers Gaberl und weiter über die kleine Ortschaft Graden erreichbar ist. Die letzten gut fünf Kilometer vor dem Parkplatz verwandelt sich die Asphaltstraße in einen Schotterpiste, Parkplätze sind genügend und kostenlos vorhanden. Nach zirka einstündiger Anreise starteten wir um 7:45 in Richtung Christus-Statue, das Stierkreuz ließen wir bewusst aus, wollten wir ja eigentlich auf den Roßbachkogel rauswandern, doch es sollte natürlich anders kommen. Zwar hatte der Wetterbericht windige Verhältnisse vorhergesagt, von Schnee war aber definitiv keine Rede, aber dazu später. Nach dem Oskar-Schauer-Haus folgten wir der Markierung, welche uns in nördlicher Richtung zur weißen Jesus-Statue führen sollte. Nach einer guten halben Stunde erreichten wir diesen besonderen Platz und genossen die sich uns noch bietende Aussicht – die aus dem Norden heraufziehenden Wolken verhießen aber nichts Gutes.
Kurz nach dem Kreuz folgten wir dem Wanderweg 547 in nordöstlicher Richtung und wanderten die nächsten Kilometer entlang des Kammes der Terenbachalm. Stete Begleiter waren ein eiskalter Wind sowie stellenweiser Schneefall – wir legten etwas an Tempo zu, gab es aufgrund der nicht vorhandenen Fernsicht auch kein Bergpanorama, welches an schönen Tagen so einiges hergibt. 25 Minuten nachdem wir uns bei der Christus-Statue wieder auf den Weg gemacht hatten, trafen wir beim schönen Kreuz des 1.752 Meter hohen Ternbachkogels ein. Ein paar schnelle Gipfelfotos und schon marschierten wir weiter in Richtung Zeißmannhütte, welche wir nach weiteren 25 Minuten erreichten. Immer noch begleitet von Schneefall und starkem Wind, suchten wir uns einen windgeschützten Platz, legten eine Pause ein und beratschlagten über unseren weiteren Weg. Jacky und ich entschieden uns recht schnell gegen einen Weitermarsch auf den Roßbachkogel, der noch eine knappe Stunde entfernt gewesen wäre. So machten wir uns nach einer kleinen Stärkung wieder auf den Weg in Richtung Sattelhaus – wir folgten dem Zentralalpenweg 02 zurück bis zu jener Kreuzung, bei welcher wir am Morgen geradeaus in Richtung Statue wanderten.
Das Wetter hatte sich etwas gebessert, vereinzelt zeigte sich auch die Sonne und die Temperaturen kletterten spürbar nach oben, somit erweiterten wir unsere Wanderung noch um einen Besuch beim Stierkreuz, welches wir nach einer entspannten halben Stunde und weiteren 100 Höhenmetern erreichten. Spannend auch die Geschichte, welche auf einer Tafel am Kreuz erzählt wird: „Hier fand man am 23.Juni 1828 Anton Schachner vlg. Möschbauer aus Mitterbach tot auf. Er hatte einen Ochsen auf die Rachaualm getrieben. Er hatte den Riemen zu fest an die Hand gewunden und konnte sich nicht losmachen, als der Ochse von einem wiehernden Pferd geschreckt wurde. Er wurde zu Tode geschleift. Um ein Vater unser wird gebeten.“ Nach einer kurzen Trinkpause ging es für uns wieder zurück in Richtung Sattelhaus – es war kurz nach 12 Uhr mittags, als wir bei den freundlichen Wirtsleuten einkehrten und eine bestens bestückte Brettljause bestellten. Ein schöner Abschluss für eine, trotz der etwas widrigen Witterungsverhältnisse, gelungene und familienfreundliche Runde auf der Terenbachalm.
Infobox | |
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Start - Ziel: | Oskar-Schauer-Sattelhaus |
Höhenmeter: | 540 |
Distanz (km): | 13,8 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 2,5-3,5h |
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