Weinebene – Großer Speikkogel

Großer Speikkogel 2.140m, Moschkogel 1.916m | Koralpe, Kärnten/Steiermark

Genusswandern in zwei Bundesländern


Zwischen Frantschach / St. Gertraud im Twimberggraben und Deutschlandsberg liegt die Weinebene, die im Winter ein beliebtes Skigebiet ist. In der „schneefreien“ Zeit ist das Gebiet rund um die Koralpe ein vielseits beliebtes Wanderareal und ermöglicht es eigentlich allen Altersgruppen, sich in der wunderschönen Gegend zu erholen und einige Gipfelsiege zu feiern.

Wir entschieden uns für den Aufstieg zum höchsten Berg der Koralpe, den 2.140 Meter hohen Speikkogel. Seine Spitze „ziert“ neben einem wirklich schönen Gipfelkreuz auch eine Radarstation, die zum militärischen Luftraumüberwachungssystem „Goldhaube“ zählt. Unter diesem Decknamen operieren insgesamt zwölf Radarstationen – sechs zivile, sowie sechs militärische. Ausgangspunkt für unsere gemütliche Wanderung zum Gipfelkreuz war der große Parkplatz auf der Weinebene. Die ersten, etwas mehr als drei Kilometer ging es für unsere kleine Wandergruppe, bestehend aus meiner Mum, meiner Freundin und mir auf einem Forstweg  entlang. Schon zu Beginn bot sich uns linkerhand ein wunderschöner Tiefblick in Richtung Deutschlandsberg. Immer gut markiert führte uns der Weg zum steilsten Anstieg unserer Runde. Auf einer regelrechten Kreuzung, die uns rechts zur Grillitschhütte gebracht hätte, steuerten wir geradeaus auf die Hühnerstütze zu. Der durchaus steile Weg kann auch seitlich und somit leicht entschärft umgangen werden. Die knapp 300 Höhenmeter zum höchsten Punkt bleiben einem damit aber dennoch nicht erspart.

Auf der 1.989 Meter hohen Hühnerstütze angekommen ging es flach weiter. Auf beiden Seiten gab es ein wirklich beeindruckendes Panorama und bereits jetzt waren eine Vielzahl an Gipfeln auszumachen. Wir hielten unser Tempo aber weiter recht hoch und folgten den nun schmäler werdenden Weg in Richtung des Großen Speikkogels. Kurz vor dem letzten Anstieg bot sich noch die Option, den mit einem schönen Gipfelkreuz ausgestatteten Seespitz mitzunehmen – wir entschieden uns an diesem Tag aber dagegen – zu verlockend war der Gedanke, dass wir noch recht „allein“ am Gipfel sein könnten. Und so war es nach etwas mehr als zwei Stunden auch. Nur wenige Wanderer legten am Gipfel eine Pause ein und somit konnten wir ungestört unsere Gipfelfotos schießen. Doch ein Blick zurück offenbarte, was an diesem schönen Tag auch logisch war: wie im Gänsemarsch ging es für unzählige Wanderer an diesem Tag auf den Speikkogel. Durch die perfekte Fernsicht bot sich uns ein traumhafter Rundumblick – sogar der Triglav, der Montasch und einige andere Berge der Julischen Alpen waren an diesem Tag zu sehen. Wir entschieden uns recht spontan für eine andere Abstiegsvariante und hofften, dass diese nicht so stark frequentiert sein würde.

Wir folgten der asphaltierten Straße bis kurz vor den Steinschneider, bogen dann rechts ab und stiegen relativ steil ab. Achtung: der Weg ist nicht markiert, ist aber definitiv zu finden. Sollte man „die erste Abzweigung“ verpassen, dann gibt es nach dem Steinschneider immer noch einen Weg, der den Wanderer ins Große Koralpenkar führt, dort angekommen entschieden wir uns eine ausgedehnte Pause einzulegen. Nach einer halben Stunde setzten wir unsere Wanderung fort und bogen bei der nächsten Abzweigung links in Richtung Grillitschhütte ab. Gute drei Kilometer legten wir bis zur „Kreuzung“, die uns wieder auf die Hühnerstütze gebracht hätte, zurück. Wir entschieden uns dazu, noch ein Gipfelkreuz einzusammeln und stiegen knappe 200 Höhenmeter zum Moschkogel, dessen Kreuz auf einem Felsen montiert ist, auf. Vom 1.916 Meter hohen Gipfel war es noch zirka eine gemütliche halbe Stunde zurück zum Parkplatz, in welcher wir unsere dann doch recht lange Tour Revue passieren ließen. 

Die Wanderung rund um den Großen Speikkogel kann wirklich jedem Wanderer ans Herz gelegt werden. Von einem schönen Spaziergang bis hin zum Gipfelkreuz-Sammeln wird hier jedem etwas geboten und auch aus technischer Sicht gibt es keinerlei Schwierigkeiten. Vielmehr  kann das Wandern im Grenzgebiet zwischen der Steiermark und Kärnten als echtes Genusswandern bezeichnet werden – unbedingt nachgehen!

Infobox
Start - Ziel:Parkplatz Weinebene
Höhenmeter:780
Distanz (km):18
Gehzeit (exkl. Pausen):4,5-6h
GPX-File Download:Link

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