2.214m, 2.396m | Seetaler Alpen, Steiermark
Mein Hausberg! (Teil 2)
Viele Jahre ist es her, dass ich dem Wildsee, einem wunderschönen Bergsee auf knapp unter 2.000 Meter Seehöhe, einen Besuch abstattete. Eigentlich standen ja die Touren auf den Zeiritzkampel oder auf den Rettlkirchspitz zur Auswahl, spontan entschieden wir uns aber für eine Tour zum Wildsee und zum darüber gelegenen Fuchskogel – die „Erweiterung“ auf den Zirbitz kam erst später dazu.
Die Waldheimhütte ist von Obdach über St. Anna am Lavantegg über eine gänzlich asphaltierte Straße zu erreichen. Für Wanderer gibt es genügend Parkplätze, pro PKW wird eine Gebühr von 2€ eingehoben. Um kurz vor halb 8 Uhr starten wir bei der Waldheimhütte am Wanderweg 321 und folgen dem Forstweg über „Maria in der Zirbe“ bis zum „Türkenkreuz“. Die Weggabelung beim Türkenkreuz ist nach zirka 40 Minuten erreicht und wir folgen dem Wildseewanderweg, verlieren zuerst etwas mehr als 50 Höhenmeter, queren die Lavant, wandern genüsslich am Streitwiesenkreuz vorbei und kommen um 9 Uhr bei der Wildseekreuzung an. Wir biegen dort rechts ab und folgen dem Wanderweg 321. Der Wanderweg 44 würde in südlicher Richtung zur Stoanahütte führen. Von der Wildseekreuzung sind es noch etwa 30 Minuten bis zum idyllisch gelegenen Wildsee, der sich uns an diesem Tag aber nicht in seiner vollen Pracht zeigen sollte. Zirka 50 Höhenmeter vor dem See tauchen wir in dichten Nebel ein, ein immer stärker werdender Wind zählt zu unseren Begleitern. Beim See angekommen, bietet sich uns eine ungewöhnliche, aber beeindruckende Stimmung. In den kurzen Momenten, in welchen der Wind eine Pause einlegt, ist es absolut still. Eine Sicht von zirka 10-15 Meter trägt auch ihren Teil zu dieser Stimmung bei. Wir legen eine längere Pause ein, in welcher wir einige Zeitraffer-Videos aufnehmen – auch die neue GoPro-ActionCam kam bei der Wildsee-Tour zum Einsatz.
Nach einer guten halben Stunde folgen wir dem Weg am linken Seeufer vorbei und steigen zirka 130 Höhenmeter bis zu einer Kreuzung auf. Dort geht es für uns rechts weiter zum nicht mehr allzu weit entfernten Fuchskogel. Der Wind nimmt immer mehr zu, auch der Nebel wird dichter – gut, dass die Wanderwege in den Seetaler Alpen weitestgehend perfekt markiert und ausgeschildert sind. Bei einer weiteren Kreuzung angekommen, halten wir uns an den Stacheldraht und wandern in östlicher Richtung bis zum Gipfelkreuz des 2.214 Meter hohen Fuchskogels. Hier war ich vor mehr als 25 Jahren schon einmal, meine Erinnerungen daran sind aber quasi weg, somit fühlt sich der Gipfelsieg wie eine Premiere an. Schnell ein paar Fotos gemacht, suchen wir uns ein windgeschütztes Plätzchen, um uns ein wenig zu stärken. Hauptgesprächsthema bei unserer Jausenpause: „Sollen wir bei dem Wetter noch weiter bis auf’n Zirbitz?“. Jacky hat eine ganz klare Meinung dazu „Ja, wenn wir schon mal da sind, so weit i’s eh neama.“
Nach der kurzen Rast geht es für uns am Eisenwurzenweg 08 bzw. am „PanSüd“ weiter in nördlicher Richtung. Wir wandern den Kamm entlang und erhaschen ab und an kurze Tiefblicke in Richtung Lavantsee. In einer Stunde bringen wir die 200 Höhenmeter und knapp drei Kilometer bei starkem Wind hinter uns. Am Gipfel selbst ist es vergleichsweise ruhig, kamen uns zwischen Fuchskogel und Zirbitzkogel mehr als 50 Wanderer entgegen. Heute lädt der 2.396 Meter hohe Gipfel definitiv nicht zum Verweilen ein. Die Pfeile auf dem Marmorstein, welche die umliegenden Berge anvisieren, zeigen heute ins Leere, nach einem Gipfelfoto machen wir uns auch gleich wieder an den Abstieg.
Der Wanderweg 320 führt zu Beginn in steileren Kehren zirka 200 Höhenmeter nach unten, ehe der Weg abflacht und sich beim Kote-Wegweiser rechterhand fortführt. Hier könnte man auch geradeaus weiterwandern und der Rothaidenhütte einen Besuch abstatten, oder einfach die etwas großzügigere „Straße“ auswandern. Einige Höhenmeter weiter unten führen die beiden Wege wieder zusammen. Auf knapp 2.200 Meter Seehöhe verabschiedet sich auch der hartnäckige Nebel und wir können wieder einige Sonnenstrahlen und Ausblicke ins Aichfeld genießen. Vorbei an den Sonnenfelsen wandern wir bei nun schönstem Bergwetter zurück in Richtung Waldheimhütte. Knapp vor 14 Uhr treffen wir am prall gefüllten Parkplatz ein und werfen einen abschließenden Blick in Richtung Wildsee und Fuchskogel – dort hängt immer noch der Nebel…
Die Zirbitzrunde über den Wildsee zählt zu den etwas längeren Varianten, die auf den beliebten Gipfel der Seetaler Alpen führen. Landschaftlich gibt diese Gegend aber eine Menge her und im vergleich zu den „Normalwegen“ kann man hier, gerade an Wochenenden, noch etwas mehr Ruhe genießen. Die Wege sind immer bestens markiert, ausgesetzte Stellen sucht man vergebens, somit kann diese traumhafte Rundwanderung jedem fitten Wanderer empfohlen werden.
–> HIER geht’s zum ersten Teil meiner „Hausberg-Serie“!
Infobox | |
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Start - Ziel: | Parkplatz Waldheimhütte |
Höhenmeter: | 930 |
Distanz (km): | 15 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 4-5,5h |
GPX-File Download: | nicht verfügbar |
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