2.396m | Seetaler Alpen, Steiermark
Mein Hausberg! (Teil 3)
Zurück in unseren „Backyard“! Wissen wir mal nicht wirklich, wohin wir gehen sollen, dann fällt die Wahl meistens auf den Zirbitzkogel, auch weil die vielen möglichen Ausgangspunkte recht rasch und gut erreichbar sind. Es bieten sich um den grandiosen Aussichtsberg im Herzen der Seetaler Alpen jede Menge Routen, meine favorisierte ist aber definitiv jene von der Winterleitenhütte.
Es ist der 31. Juli, exakt einen Tag vor unserer Abreise nach Norwegen und unser erster Urlaubstag. Standesgemäß wollen wir diesen mit einer Bergtour füllen und entscheiden uns recht spontan für eine „geplante“ Rundtour durch die Seetaler Alpen, am Südwestrand des Aichfelds – dem größten inneralpinen Becken der Steiermark. Es ist 7:45, als wir uns an diesem Montag auf den Weg zu den beiden Seen, in den Ochsenboden und dann in Richtung Helmut-Erd-Schutzhaus machen. Für gewöhnlich parken wir beim großen Parkplatz unterhalb der sich auf 1.800 Meter befindenden Winterleitenhütte.
Bis zum ersten See, von welchem es einen schönen Blick auf den 2.306 Meter hohen Kreiskogel gibt, sind es nur wenige Minuten. Wir folgen dem Weg am linken Seeufer vorbei und steigen über einen gut befestigten Weg zum Großen Winterleitensee empor. Für viele Familien ist eine kurze Wanderung zu den beiden Seen und eine folgende Einkehr in der Hütte sehr zu empfehlen. Wir haben aber ein anderes Ziel vor Augen und überqueren den „Abfluss“ des Großen Winterleitensees, queren die große Wiese kurz vor der Seiser Hütte und folgen danach den stets gut sichtbaren Markierungen. Vorbei an der Kreuzung, wo rechts der Weg zum Lukas-Max-Klettersteig abbiegt, geht es für uns über eine teilweise etwas felsige Geländestufe weiter bergwärts, ehe wir nach einer halben Stunde mäßig steigend in Richtung Ochsenboden wandern. Keine Menschenseele ist unterwegs, lediglich der Wind „stört“ die sonst so friedliche Stille. Im Westen der Kreiskogel, im Osten der Schlafer- und Schlosserkogel – gemütlich wandern wir taleinwärts, bis sich das Gelände wieder ansteilt.
Nun wird es felsiger und gerölliger – die letzten Höhenmeter bis in eine Scharte, von welcher man den Zirbitzkogel samt Schutzhaus wunderbar sieht, muss man sich hart verdienen. Bis dorthin sind es in etwa 450 Höhenmeter, nach einer guten Stunde treffen wir dort ein und blicken in Richtung Amering und Größing, den sich „unter uns“ befindenden Lindersee und eben unserem Tagesziel. Linkerhand könnte man dem Steig über den Schlosserkogel und Schlaferkogel folgen – eine Tour, die ich im Vorjahr erleben durfte. Wir biegen aber rechts ab und bringen die letzten Höhenmeter bis zum „Einstieg“ in den Schreibersteig hinter uns. Dieser Steig quert einige Höhenmeter unterhalb des Scharfen Ecks und führt fast flach unterhalb des 2.364 Meter hohen Gipfels, welchen eine Wetterstation „ziert“, vorbei.
Wie so oft, wenn Jacky und ich auf den Zirbitz wandern, erwischen wir nur semi-optimales Wetter. Beim Abmarsch war es wolkenlos, nun ziehen dichte Wolkenbänder über die Gipfel der höchsten Seetaler und hüllen diese phasenweise so richtig ein. Auffrischender Wind lässt uns unser Tempo etwas erhöhen. Die letzten 100 Höhenmeter bis zum Gipfel bringen wir recht schnell hinter uns und erreichen nach gut zwei Stunden das auf 2.396m aufgestellte Gipfelkreuz. Dort halten wir uns aber nur sehr kurz auf, schnell runter zur Hütte und raus aus dem Wind. Wir lassen uns unsere Jause bei Frucade und Radler schmecken und überdenken unsere Tagesplanung. Eigentlich wollten wir übers Scharfe Eck und den Kreiskogel wieder zurückwandern, doch da sich am Kamm und um die Gipfel immer wieder Bewölkung festbeißt, entscheiden wir uns, wieder gleich abzusteigen.
Kurz nach zwölf Uhr mittags geht unsere „Urlaubs-Kickoff“-Tour zu Ende und wir freuen uns nun so richtig auf ein paar Tage in unserem geliebten Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens. Dieses Mal aber ganz ohne Berge – wir genehmigen uns ein Paar Tage Auszeit von unserer Baustelle und wollen bei etlichen Konzerten auf andere Gedanken kommen. Die nächste Tour, welche bereits seit einer gefühlten Ewigkeit auf meiner Wunschliste steht, ist aber bereits geplant – man darf gespannt sein.
–> HIER geht’s zum ersten Teil meiner „Hausberg-Serie“!
–> HIER geht’s zum zweiten Teil meiner „Hausberg-Serie“!
Infobox | |
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Start - Ziel: | Winterleitenhütte |
Höhenmeter: | 650 |
Distanz (km): | 10,5 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 3-4h |
GPX-File Download: |
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