1.580m, 1.545m | Fischbacher Alpen, Steiermark
Auf einsamen Pfaden zu vier Gipfeln der Fischbacher Alpen
Die Fischbacher Alpen sind für mich noch ein recht unentdecktes Gebiet, erst einmal stand ich auf einem Gipfel dieses Gebirgszugs. Südlich der Mürz gelegen und ein östlicher Ausläufer der Zentralalpen bietet dieses almenreiche Gebiet jede Menge lohnenswerte und unschierige Wanderziele. Zwei davon standen schon länger auf meiner Liste, in meinem Septemberurlaub war es dann endlich soweit und ich machte mich auf den Weg in den Osten.
Knappe 80 Kilometer und in etwa eine Stunde sind es von mir zuhause bis zum Startpunkt meiner Tour – dem auf 1.001 Meter gelegenen Eibeggsattel, welcher Breitenau am Hochlantsch und Mürzhofen im Mürztal verbindet. Um kurz vor 9 Uhr parke ich mein Auto und mache mich auf dem Weg in Richtung zweier Gipfel, die vor allem im Winter ein beliebtes Ziel sind. Der Wanderweg 740 führt mich in südöstlicher Richtung durch schönes Waldgelände, mäßig steil zum ersten Gipfel meiner Tour – den 1.098 Meter hohen Ederkogel. Ich halte mich nicht lange auf und folge dem stets gut erkennbaren Weg weiter in Richtung einer Forststraße. Von hier gibt es einen ersten Blick auf den markanten Hochlantsch, den ich schon zwei Mal besuchen durfte. Einmal über den Klettersteig und am Dreikönigstag 2023 von der Teichalm ausgehend. Markierungen findet man auf der Tour weitestgehend, aber nicht durchgehend – stellenweise sind sie auch schon recht abgewittert. Auf einer Höhe von zirka 1.200 Metern verlasse ich die Forststraße wieder und steige nun auf einem durchaus steilen Grashang einige Höhenmeter empor, ehe das Gelände wieder etwas weniger steil wird. Eine kleine Geländekante hinter mich gebracht und schon komme einer weiteren Forststraße, welcher ich aber nur wenige Meter folge, denn unmarkiert, aber stets einem erkennbaren Weg folgend nehme ich die letzten Höhenmeter zum zweiten Gipfel des Tages in Angriff.
In etwa 1 Stunde und 15 Minuten bin ich unterwegs, als ich am Aibel, auf 1.394 Metern Seehöhe ankomme. Von hier bietet sich mir ein schöner Blick einer Vielzahl an Bergen, darunter auch die Hohe Veitsch. Auf deren Gipfel stand ich mit Jacky einer lieben Bekannten – das ist schon drei Jahre her. Es wird wieder Zeit für eine gemeinsame Tour: der Ötscher wäre ein Berg, welchen wir uns vorgenommen hätten. Nach wenigen Minuten „Gipfelrast“ steige ich wenige Höhenmeter zur idyllisch gelegenen Hofbauerhütte ab. Sie ist leider nicht mehr bewirtschaftet, im Brunnen liegen aber ein paar Bier, sollte man seinen Elektrolyt-Haushalt auffüllen müssen. Ich muss weiter, denn noch warten zwei Gipfel auf mich. Über einen Wiesenhang empor und durch ein kurzes Waldstück, erreiche ich eine halbe Stunde nach meinen Besuch am Aibel den Ebenschlag (1.545m). Diesen ziert ein mit Edelweiß ausgestattetes Gipfelkreuz, bei welchem ich kurz verweile und meinen weiteren Weg auf der Karte ausmache.
Es geht am Rücken entlang in Richtung Hochschlag. Ein paar Höhenmeter rauf, und wieder ab – bis zum Hochschlag kommt so dann durchaus einiges zusammen. Den mit 1.580 Metern höchsten Punkt erreiche ich um kurz vor halb 12 und lege nun eine ausgedehnte Jausenpause ein. Kopfhörer auf, Gedanken aus – genau so mag ich das. Dass ich an diesem Tag vollkommen alleine unterwegs bin und keinem einzigen Wanderer begegne, genieße ich sehr. Doch irgendwann muss ich auch wieder an den Rückweg denken und so geht es nach entspannter Rast wieder zurück in Richtung Hofbaueralm. Dort angekommen entscheide ich mich die Sonnenstrahlen, die sich nun durch die sonst dichte Bewölkung kämpfen, auf einer Bank aufzusaugen.
Meinem Aufstiegsweg im Abstieg folgend muss ich diesen dann ein wenig korrigieren. Denn bei einem Überstieg liegen auf einmal 20 Kühe, die mir den Weg versperren. Mit gesundem Respektabstand umgehe ich die Stelle über einen steilen Wiesenhang und das war auch gut so, denn die Kühe stehen nur wenige Sekunden, nachdem ich mich für das Ausweichen entschieden habe am Stacheldraht und sehen mir interessiert zu. Nicht das ich Angst hätte, aber man weiß nie, wie so etwas endet und ich gehe solchen potenziellen Gefahrensituationen dann doch auch gerne aus dem Weg. Von nun an geht es ohne weitere „Komplikationen“ zurück zum Ausgangspunkt, welchen ich nach einer Gesamtzeit von knapp vier Stunden und 45 Minuten erreiche.
Die Fischbacher Alpen sehen mich schon bald wieder, denn im November geht es für Jacky und mich zu einem Kurztrip in die Gegend rund um Birkfeld. Dann werden wir dem einen oder anderen Gipfel einen Besuch abstattet. Auch das Rennfeld, welches den westlichen Endpunkt des Gebirgszug markiert, will ich noch in mein Gipfelbuch eintragen. Zumindest haben es der Ebenschlag und der Hochschlag in dieses geschafft. Diese Tour kann ich jedem, der Ruhe und „sanftes Wandern“ bevorzugt, ans Herz legen. Eine Einkehr bei der Hofbaueralm macht einen Ausflug in diese Gegend mit Sicherheit zu einem sehr gelungenen Erlebnis.
Infobox | |
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Start - Ziel: | Eibeggsattel |
Höhenmeter: | 850 |
Distanz (km): | 13 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 3-4,5h |
GPX-File Download: | Link |
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