Schoberspitze

2.423m | Wölzer Tauern, Steiermark

Auf steilen Pfaden zur Oberwölzer Schoberspitze


Zwei Jahre sind vergangen, seit ich dem Eselsberggraben und der traumhaften Bergkulisse, die ihn umgibt, einen Besuch abstattete. Zwei Ziele standen noch auf meiner Wunschliste, eines davon konnte ich nun endlich in mein Tourenbuch eintragen. An einem etwas ruhigeren Sommertag wurde die Oberwölzer Schoberspitze in Angriff genommen.

Es ist jedes Mal „spannend“, wie sich ein solcher Graben ziehen kann. Man hat das Gefühl, man kommt nie an – so auch dieses Mal – an einem teilweise bedeckten Freitag im August. Mehr als zwei Jahre sind ins Land gezogen, als Jacky, Anna, Donna und ich (ja, damals war auch schon Annas Nachwuchs mit von der Partie – wir wussten davon aber noch nichts), den Hochstubofen besuchten. Exakt 762 Tage später fahre ich wieder in Richtung Hölzlerhütte, dieses Mal mit Xenia, die diese Gegend noch gar nicht kennt. Für mich ist es nach dem „Sturm auf den(m) Hochstubofen“ und der Traumtour auf den Talkenschrein der dritte Besuch dieses idyllischen Teils der Wölzer Tauern.

Es ist 7:30, als wir uns am noch spärlich besuchten Parkplatz bei der Hölzlerhütte – ich habe mir sagen lassen, der einzigen, noch bewirtschafteten Hütte des Grabens – in Richtung Schoberspitze aufbrechen. Vor der Brücke, die über den Eselsbach führt, folgen wir der ersten Tafel und den stets gut ersichtlichen Markierungen. Die ersten knapp 100 Höhenmeter legen wir durch etwas steileres, aber schön schattiges Waldgelände zurück. Etwas später öffnet sich das Gelände und wir wandern, den Hang weitestgehend in nördlicher Richtung querend, am Weg 926 entlang. Stets begleitet werden wir dabei von schönen Ausblicken zum Hochstubofen, zum Rettlkirchspitz und zum Greim, dessen großes Gipfelkreuz deutlich zu erkennen ist. 

Knappe 1,5 Stunden sind wir unterwegs, als wir zu einem Wegweiser auf knapp über 2.000 Meter Seehöhe gelangen. Hier könnte man rechts dem Weg 926 folgen – dieser führt einen, vorbei am Grünsee und der Amboßlacke, in das benachbarte Tal. Wir halten uns links und wandern nun geradewegs auf die Schoberspitze zu. Von nun an wird das Terrain felsiger und spürbar steiler. Um die 200 Höhenmeter sind bis in die Scharte, auf welcher wir auf die andere Seite des Berges wechseln, zurückzulegen. 30 Minuten später erreichen wir die kleine Einsattelung und werfen einen Blick auf die Berge, die sich nun im Osten präsentieren. Linkerhand ist auch der weitere Weg gut auszumachen. Dieser quert nun den Aufbau der Schoberspitze. An manchen Stellen sollte man konzentriert zur Sache gehen. Etwas abschüssiges Terrain, gepaart mit kieseligem Untergrund machen es ist ungefährlich. Vor allem bei Nässe ist hier höchste Vorsicht geboten – Rutschgefahr!

Mit Vorsicht und Bedacht bringen wir die Querung in 10-15 Minuten hinter uns und sehen nun das Gipfelkreuz bereits herunterwinken. Aber: es zieht sich noch – zumindest kommt es mir heute so vor. Das Gelände ist wieder etwas „breiter“ und der Weg führt rechterhand des Grates in Richtung Spitze. Um 10 Uhr ist es dann vollbracht, Xenia und ich erreichen den vereinsamten Gipfel der 2.423 Meter hohen Oberwölzer Schoberspitze. Nur sehr wenige Wanderer sind an diesem Freitag unterwegs, auch auf dem Talkenschrein sehen wir nur vereinzelt den einen der anderen Wanderer. Wolkenverhangen präsentiert sich die Bergwelt der Wölzer, Rottenmanner und Schladminger Tauern – eine durchaus starke Brise bläst ab und an einige Gipfel frei, nur um sie wenig später wieder in einen dicken Wolkenmantel zu hüllen.

Nach einer kurzen Gipfelrast entscheiden wir uns wieder bis zum vorgelagerten Plateau unterhalb des Anstiegs zur Scharte abzusteigen und bei einem kleinen Tümpel zu jausen. Dort genießen wir die recht angenehmen Temperaturen – während es in der Stadt brütend heiß ist, geht hier ein nettes Lüftchen und die eine oder andere Wolke nimmt der Sonne ihre Strahlkraft. Hier würde es sich aushalten lassen. Doch wir müssen auch wieder mal zurück und so folgen wir unserem Aufstiegsweg zurück zum nun brechend vollen Parkplatz bei der Hölzlerhütte. Nun haben wir auch die Schoberspitze, die mit etwas Trittsicherheit und Konzentration erwandert werden kann, in unseren Tourenbüchern. Doch am in zwei Tagen wartet schon der nächste Gipfel, der seit einer gefühlten Ewigkeit auf unseren Listen steht, auf uns…

Infobox
Start - Ziel:Parkplatz Hölzlerhütte
Höhenmeter:880
Distanz (km):7
Gehzeit (exkl. Pausen):3-5h
GPX-File Download:Link

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