1.755m, 1.687m | Totes Gebirge, Steiermark
1.000 Meter hoch ober dem Altausseer See
Im wunderschönen Ausseerland gibt es jede Menge äußerst lohnenswerter Wanderungen. Angefangen vom weiter über die grenzen hinweg bekannten Loser oder den Sandling, bis hin zum Hohen Sarstein. Eine der beliebtesten Touren dieser Region ist definitiv jene auf die aussichtsreiche Trisselwand, hoch über dem Altausseer See. An schönen Sommertagen ist man hier aber definitiv nicht allein.
Genau aus diesem Grund verlegen wir den Gipfelsturm auf den, vom Tal grimmig anmutenden Felsklotz, auf Anfang Mai. Dann sollte der Weg schon schneefrei sein. Zwei Tage nach dem Geierkogel steht also einer der beliebtesten Aussichtsberge der Steiermark auf dem Programm. Für mich ist es ein schönes Stück vom Aichfeld, dennoch starten wir um 8:15 Uhr beim kostenpflichtigen Parkplatz am Tressensattel. Ein paar Autos sind hier bereits geparkt, es hält sich aber noch in Grenzen.
Vorbei am Gasthof Trisselblick geht es für Xenia, Martin und mich über eine Wiese, hinein in den Wald und dann weiter auf den Wanderweg 233. Mäßig steigend spazieren wir durch den Blätterwald und erreichen nach zirka einer halben Stunde eine Forststraße. Diese queren wir und folgen den stets gut erkennbaren Markierungen weiter in Richtung Nordosten. Immer wieder präsentieren sich uns fantastische Aussichten auf den malerisch gelegenen Altausseer See und die umliegenden Berge. Teils etwas felsig, teils erdig oder kieselig – der Wanderweg ist in gutem Zustand, manche Steine sind aber durch die hohe Frequentierung recht abgespeckt. Bei Nässe dürfte es hier durchaus zu der einen oder anderen Rutschpartie kommen.
Eine gute Stunde sind wir unterwegs, als wir einen ersten Blick auf die „Schlüsselstelle“ der Wanderung werfen. Auf zirka 1.500 Metern Seehöhe windet sich ein Steig über eine Geländekante. Hier geleiten einem ein Stahlseil und ein Geländer sicher nach oben. Nun sind es nur mehr wenige Höhenmeter, bis wir ein weitläufiges Plateau erreichen. Über dieses geht es nun schnellen Schrittes zu einer Weggabelung: rechts würde der Weg 234 (später 235) tief ins Tote Gebirge führen. Dieser „endet“ beim Albert Appel-Haus, einer großen Schutzhütte des Österreichischen Touristenvereins. Für uns ist das heute aber keine Option, wir halten uns links und wandern durch eine wirklich traumhafte Kulisse in Richtung Trisselwand. Auf den letzten Metern steilt der Weg noch einmal etwas an, aber nach zwei Stunden ist es geschafft – wir kommen am recht spärlich besuchten Gipfel an. Empfangen werden wir auf dem auf 1.755 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkt von einer Vielzahl an Bergen. Zeit für eine ausgedehnte Gipfelrast, die wir abseits des Kreuzes in der Sonne genießen. Tauplitz samt Großem Tragl, Grimming, Hochgolling, Dachstein, Hochkönig und Co. – sie alle sind heute gut zu erkennen.
Xenia und Martin „suchen“ noch den Ausstieg der Kletterroute – ob sie in Zukunft mal über den Hoferweg in Richtung Gipfel klettern werden? Dieser beinhalten nicht weniger als 20 Seillängen und kann mit Schwierigkeiten bis zum fünften Grad aufwarten. Eine knappe Stunde verbringen wir auf der Trisselwand, ehe wir uns wieder auf den Rückweg machen. Auf diesem will ich noch den quasi am Weg liegenden Ahornkogel mitnehmen. Unmarkiert, aber ein Weg ist sehr gut zu erkennen – vom Wanderweg 233 bis zum „Gipfel“ sind es auch nur zwei Minuten Aufstieg. Ich will das Kreuz aber dennoch mitnehmen und staune nicht schlecht, als ich dort jemanden mit einem Fahrrad antreffe. Ob er es raufgetragen hat und wie er runterkommt – keine Ahnung, jedenfalls posiert er gekonnt vor dem Gipfelkreuz, gibt seiner Begleitung detaillierteste Instruktionen, wie die Fotos auszusehen haben. Gut, ich warte einige Minuten, bis ich das Kreuz schnell ohne Fahrrad fotografieren kann und verschwinde dann wieder. In recht raschem Tempo geht es für unser Wandertrio dann nach unten, kurz vor dem Ende unserer Tour folgen wir nun einem anderen Weg nach unten. zeitlich dürften sich die beiden Varianten nichts schenken. Kurz vor dem Gasthof treffen sich die beiden Wege wieder. Der Parkplatz ist nun brechend voll – einige dürften auch den Weg auf die nebenan gelegene Aussichtswarte auf dem 1.201 Meter hohen Tressenstein gefunden haben. Wer kanns einem verübeln.
Nun hab ich sie also besucht, die Trisselwand und bin froh, dass wir sowohl mit dem Wetter, als auch mit den „Besucheransturm“ wirklich Glück hatten. Natürlich waren viele Wanderer unterwegs, auf den in etwa 800 Höhenmeter Aufstieg verläuft sich aber so einiges. Als wir das Kreuz um kurz nach elf Uhr verließen, kamen dann immer mehr Menschen in Richtung Gipfel, somit hat sich das „frühe“ Starten wieder einmal bezahlt gemacht. Eine Wanderung auf diesen Aussichtsposten im Ausseerland kann ich wirklich jedem Wanderer ans Herz legen. Die „Schlüsselstelle“ ist am Ende keine, im Gipfelbereich einfach von den fast senkrecht abfallenden Süd- und Westwand fernhalten, dann kann wirklich nichts passieren. Bei schönem Wetter und den passenden Verhältnissen kann man hier einen wunderbaren Bergtag in einer der wohl schönsten Ecken Österreichs genießen.
Infobox | |
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Start - Ziel: | Parkplatz Trisselblick |
Höhenmeter: | 830 |
Distanz (km): | 8 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 3-4h |
GPX-File Download: | Link |
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