2.231m | Triebener Tauern, Steiermark
Feiertagswanderung in fantastischer Szenerie
Die Triebener Tauern beinhalten eine Vielzahl an Touren. Ob ein „kurzer Sprint“ auf den steilen Triebenstein, ausgedehnte Touren über die Grießsteine, oder eine Wanderung zum höchsten Punkt des Gebirgszugs, den Gamskögel. Ein Gipfel, der nicht so sehr im Fokus steht, ist der Geierkogel, der unschwierig erwandert werden kann. Recht spontan fällt am 1. Mai die Wahl auf den 2.231 Meter hohen Gipfel – eine sehr gute Entscheidung.
Der 1. Mai: vor vier Jahren standen wir an diesem Feiertag am Tamberg in der Region Pyhrn-Priel, nun sollte sich die Anfahrt nicht so lange gestalten. Fun fact: für Xenia und mich ist die Anfahrt fast auf die Minute genau gleich lang. Noch sind die Temperaturen gemäßigt, somit müssen wir auch nicht allzu früh los. Um acht Uhr morgens machen wir uns beim großen Parkplatz in Hohentauern dann aber dennoch auf den Weg zu einem uns bislang unbekannten Gipfel.
Nur ein paar Schritte folgen wir der B114 westwärts, dann folgen wir dem Forstweg, auf welchem auch der Wanderweg 02A verläuft. Von nun geht es in etwa eine Stunde lang nur mäßig steigend bergauf. Kurve für Kurve, Höhenmeter für Höhenmeter bringen wir hinter uns, ehe wir auf zirka 1.670 Metern Seehöhe auf die Piste der „Wirtshausabfahrt“ abbiegen und die letzten Meter bis zur Wichtelhütte wandern. Dort legen wir eine kurze Trinkpause ein und wandern danach am Weg 902 weiter in Richtung Süden.
Was folgt ist ein wirklich traumhafter Wanderabschnitt, der uns durch schönes Waldgelände und später offene Flächen führt. Dabei werden wir von grandiosen Ausblicken in die umliegende Bergwelt begleitet. Das tolle an Touren in dieser Region: da wir schon jede Menge Wanderungen in diesem Gebiet absolvieren durften, erkennt man quasi an jedem Eck einen Gipfel, wo man schon oben stand. Wir vertrödeln die Zeit, zu verlockend ist die Fernsicht und so oft quatschen wir über die Touren vergangener Tage. Über den Kainzenboden steilt der Weg etwas an und wir erreichen eine erste Geländekuppe. Dort erkennen wir unser nächstes Etappenziel, eine weitere, namenlose Kuppe.
Bevor wir diese erklimmen schmiegt sich der Weg ans etwas abschüssige Terrain. Mit etwas Vorsicht gibt es hier definitiv kein Problem. Einfach den Markierungen folgen. Mäßig steigend geht es dann auf eine Art Vorgipfel des Geierkogels. Von dort können wir auch zum ersten Mal ein Blick auf unser Ziel werfen. Ein grandioses Bild: teils noch mit Schnee bedeckt, die Sonne taucht die Vegetation in einen Mix aus braun, gelb und gold – der Gamskögel bietet einen genialen Hintergrund. Nun sind es wohl nur mehr wenige Meter. Ein paar Meter abgestiegen folgt der finale Gipfelsturm und wir merken, dass wir noch nicht so in Form sind. Bis zum Gipfel sind es vielleicht 30 oder 40 Höhenmeter, aber die tun so richtig weh. Kurz: wir sind froh. als wir endlich das schöne Holzkreuz auf 2.231 Metern Seehöhe erreichen.
Gut drei Stunden sind vergangen, als wir nun unsere Jause auspacken und diese in dieser wirklich schönen Bergkulisse genießen. Gegenüber steht der Bruderkogel, etwas weiter rechts der Große Bösenstein, Dreistecken, Hochhaide, dann das Warscheneck, der Große Pyhrgas, Kalbling, Sparafeld und Reichenstein. Wir haben den Gipfel für viele Minuten für uns, ehe zwei andere Wanderer den Weg auf den Gipfel finden. Vom Südosten her kommt nun ebenfalls ein Naturliebhaber daher. Ich frage ihn woher er kommt, er stieg über das Weingrubentörl auf. Von dort könnte man auf den kreuzlosen Sonntagskogel wandern. Vor vielen Jahren hab ich auf diesem Berg kurz vor dem Gipfel umgedreht – vielleicht sollte ich einen Gipfelsturm dann doch wieder mal in Angriff nehmen? Der Wanderer erkundigt sich, wie wir absteigen. Ich merke, ihm würde eine Überschreitung gefallen, aber wie kommt er dann zurück zu seinem Startpunkt? Ich kenne das selbst nur zu gut: man ist unterwegs und irgendwie will man noch dort hin, dann vielleicht auch noch auf diesen Gipfel aber dann stellt sich die Frage – wie komm ich zum Auto zurück? Ich frage ihn einfach, ob er ein Taxi von Hohentauern zu seinem Ausgangspunkt braucht – er nimmt dankend an.
Nach einer Dreiviertelstunde entspannter Gipfelrast machen Xenia und ich uns wieder auf den Weg zurück. Es geht exakt der Aufstiegsroute entlang. Kurz vor der Wichtelhütte könnte man abkürzen, auch gäbe es die Option über die Pisten recht steil nach unten zu wandern. Wir entscheiden uns aber für den Knie-schonenden Abstieg über den Forstweg – dauert zwar länger, aber wir haben keinen Zeitdruck und können somit noch die eine oder andere zukünftige Tour „besprechen“. Es ist kurz vor halb 2 Uhr nachmittags, in etwa 5,5 Stunden sind vergangen, als wir am Morgen losmarschiert sind. Die fast genau 1.000 Höhenmeter beinhaltende Wanderung auf den Geierkogel war ein erstes Highlight im Wanderjahr 2025. Das Terrain ist wirklich wunderschön, für unschwieriges Genusswandern ist der Berg, der definitiv im Schatten von Grießstein, Gamskögel und Co. steht, mit Sicherheit eine gute Wahl. Eines haben Xenia und ich aber nicht ganz verstanden: warum auf einem Wegweiser der Geierkogel mit „schwarz“ markiert wurde. Wir hätten der Tour den „roten“ Stempel verpasst.
Infobox | |
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Start - Ziel: | Parkplatz Hohentauern |
Höhenmeter: | 1000 |
Distanz (km): | 14 |
Gehzeit (exkl. Pausen): | 3,5-5h |
GPX-File Download: | Link |
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